Talibans könnten Biometrie zur Verfolgung von Kritikern einsetzen (Symbolbild: Pixabay/Geralt)

Die radikalislamischen Taliban könnten nach der Übernahme der Macht in Afghanistan Menschenrechtsgruppen zufolge biometrische Daten nutzen, um sich gezielt auf die Suche nach Kritikern zu machen. Es sei wahrscheinlich, dass sich die Taliban Zugang zu biometrischen Datensätzen verschafft hätten, erklärte die US-Menschenrechtsorganisation Human Rights First. Diese könnten Merkmale einzelner Personen wie Fingerabdrücke, Irisscans des Auges oder Daten zur digitalen Erkennung von Gesichtern umfassen, erläuterte die Organisation.

Die Behörden in Afghanistan hatten in den vergangenen Jahren solche Daten etwa für Personalausweise oder die Registrierung zu Wahlen gesammelt – nun könnten sie von den neuen Machthabern eingesetzt werden. Für Menschen, die Repressalien fürchteten, werde es so wohl viel schwerer, sich zu verstecken und die persönliche Identität und die von Angehörigen zu verschleiern, sagte Welton Chang, Technologieexpertin bei Human Rights First.

Die Afghanen müssen nun mit den Konsequenzen leben. Viele Menschen in dem Land versuchen nun, ihre digitalen Spuren zu verwischen. Sie löschten etwa verzweifelt auf ihren Smartphones Chatverläufe, Bilder oder Songs, die ihnen gefährlich werden könnten.



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