Künstliche Intelligenz (KI) soll ein Forschungsschwerpunkt in Tübingen werden (Bild: UTSA.edu)

Baden-Württemberg hat in Tübingen 2016 mit akademischen und industriellen Partnern das "Cyber Valley" gegründet und ein Ökosystem aus miteinander vernetzten Instituten geschaffen. Der Forschungsverbund versteht sich als Tummelplatz für Nachwuchshoffnungen und internationale Wissenschaftler-Elite. Auch damit will das Land dem "Brain Drain" entgegenwirken – der Abwanderung Hochqualifizierter.

Laut Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung handelt es sich beim Grossteil jener, die jährlich aus Deutschland auswandern, um Akademiker – die aber nicht unbedingt auch als Wissenschaftler arbeiten. Ein generelles Brain-Drain-Problem hat Deutschland laut Jan Kercher nicht. Der Experte vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) sagt, dass die Bundesrepublik von der Wissenschaftlermobilität profitiere. Demnach publizieren nach Deutschland eingewanderte Wissenschaftler erfolgreicher, als das in einigen Nachbarländern oder auch den USA und Kanada der Fall ist. Das heisst, sie werden häufiger zitiert.

In Forschungsbereichen, in denen Deutschland international noch nicht zur Weltspitze gehöre, sehe es etwas anders aus – vermutlich zähle der Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) dazu, sagt Kercher. "Dort ist es dann eben leider auch schwierig, die Leute zur Rückwanderung zu bewegen, weil es in Deutschland derzeit nicht genug attraktive Stellen in diesen Forschungsbereichen gibt, bei denen man dann auf einem ähnlichen Niveau wie in anderen Ländern weiterforschen kann." Das seien aber nur Vermutungen, harte Daten lägen nicht vor.



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