Bild: Swisstopo

Seit sieben Jahren arbeitet das Bundesamt für Landestopografie, Swisstopo, um sämtliche Landeskarten aller Massstäbe auf die neue Kartengeneration umzustellen. Mit der Publikation der beiden Blätter 42 Oberwallis und 43 Sopraceneri im Massstab 1:100'000 wurde die umfassende Modernisierung des Werkes nun finalisiert.

Entstanden ist eine neue Kartengeneration, die den heutigen Bedürfnissen für die digitale Nutzung entspricht und damit gleichzeitig einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Schweizer Kartografie setzt.

Von Grund auf neu

Mit dem Aufbau des neuen Landeskartenwerks haben sich die Produktionsprozesse bei Swisstopo gemäss Mitteilung grundlegend verändert. Neu bildet das topografische Landschaftsmodell die einheitliche Basis für die Karten. Aus dieser riesigen digitalen Geodatenbank würden sämtliche Inhalte abgeleitet, heisst es. Die in 3D erfassten Daten werden für die Landeskarten aufbereitet. Die Produktion der verschiedenen Massstäbe erfolge danach grösstenteils automatisiert und die Geomatikerinnen und Geomatiker übernehmen mit ihrem Spezialwissen die komplexen Nachbearbeitungen. So sei es möglich gewesen, den Aufwand für den Neuaufbau des Landeskartenwerkes deutlich zu reduzieren und parallel dazu die Nachführung umzusetzen. Gleichzeitig habe man die Bereitstellung der Landeskarten im Geodatenportal des Bundes auf map.geo.admin.ch optimiert. Heute würden zwischen der Produktfreigabe durch die Geomatikerin oder den Geomatiker und der digitalen Publikation im Portal nur noch wenige Stunden vergehen, so Swisstopo.

Die sanfte Renovation der Kartengrafik erfolgte den Infos zufolge vor dem Hintergrund, dass Karten heute vermehrt digital und vielfach auch auf kleineren Smartphone-Bildschirmen genutzt werden. Der bewusste und sorgfältige Einsatz von weiteren Farben bei der Darstellung von Bahnen, Strassen und Grenzen verbessere die Lesbarkeit ebenso wie die Verwendung der Schweizer Frutiger-Schrift bei der Beschriftung der Inhalte. Damit könne die Aufgabe der Landeskarte als vollwertige topografische Karte zur Abbildung der Landschaft auch in Zukunft erfüllt werden.

Einbezug der Anwender

Aufgrund der Popularität der Landeskarten in der Bevölkerung sei es von Beginn weg klar gewesen, dass grössere Änderungen am Landeskartenwerk nur unter engem Einbezug der Nutzer erfolgen könnten. Bereits zum ersten Probeblatt der neuen Landeskarten und später zu den ersten publizierten Blättern wurden demnach Umfragen durchgeführt. Diese seien auf grosses Interesse gestossen und zahlreiche Rückmeldungen habe man im weiteren Verlauf der Produktion berücksichtigen können. Auch die Armee brachte als wichtige Nutzerin der Landeskarten 1:50'000 und 1:100'000 ihre Anliegen und Bedürfnisse ein. Die Umfragen von Ende 2020 zeigten, dass das neue Erscheinungsbild der Landeskarte sehr positiv wahrgenommen werde und die hohen Erwartungen erfüllte. Auf internationaler Ebene fand das neue Kartenwerk ebenfalls grosse Beachtung. Für die technische Umsetzung und die grafische Gestaltung gewann es mehrere internationale Preise. Auch die aus den Landeskarten abgeleiteten neuen Wanderkarten wurden international ausgezeichnet.

Parallel zum grundlegend neuen Aufbau hat Swisstopo auch Entwicklungen angestossen, um zeitgemässe Nutzungen der Daten zu ermöglichen. Dazu gehören etwa die neue Swisstopo-App und die Möglichkeit, mit dem Produkt Myswissmap den Ausschnitt für eine Papierkarte selber zu bestimmen und beim Titel zu personalisieren.

In der kartografischen Produktion beginne nun die Phase der Kartennachführung, so Swisstopo weiters. Mit neuen Technologien und neuen Bedürfnissen der Anwender werde Swisstopo die Landeskarte der Schweiz kontinuierlich weiterentwickeln.



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