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Punkt Mitternacht um 0.00 Uhr hat Swisscom den Schalter umgelegt und als erste Mobilfunkanbieterin der Schweiz ihr 5G-Netz an 102 Standorten in den ersten 54 Ortschaften live geschaltet, darunter sind Basel, Bern, Chur, Davos, Genf, Lausanne und Zürich. Bis Ende Jahr will der Telekomriese die ganze Schweiz, von Aadorf bis Zwischbergen, mit 5G versorgen, wie es in einer Aussendung dazu heisst.

Mit der Konzession der Kommunikationskommission (Comcom) habe Swisscom das Recht bekommen, die neuen Frequenzen ab 17. April 2019 über fünfzehn Jahre zu nutzen. Als wichtigste Auflage erwarte der Bund eine Abdeckung von 50 Prozent der Bevölkerung bis 2024. Die Pläne von Swisscom sehen bereits Ende 2019 eine Abdeckung von über 90 Prozent der Bevölkerung vor, schreibt der Rote Riese in der Ausendung.

Die Frequenzen wurden im Februar für insgesamt rund CHF 380 Mio. versteigert, die an den Bund gehen. "Das Swisscom 5G-Netz wird schweizweit bis Ende Jahr für alle parat sein, wenn die 5G-Geräte der grossen Hersteller unter dem Weihnachtsbaum liegen", lässt sich Urs Schaeppi, CEO von Swisscom, im Communiqué zitieren. Der neue Mobilfunkstandard 5G soll Millionen von Geräten, Dingen und Menschen extrem schnell verbinden. Technologisch arbeitet Swisscom im 5G-Bereich mit Ericsson zusammen. Der Konzern will 5G auch einsetzen, um dem Internet-Erlebnis zu Hause, wo nötig, einen Temposchub zu geben. Bereits heute nutzen laut Swisscom-Angaben 30'000 Anwender einen 4G-Booster. Bald könnten sie auch den 5G-Booster nutzen.

Um das Potential von 5G vollständig zu nutzen, ist gemäss dem Communiqué eine Anpassung der NISV (Verordnung über den Schutz vor nichtionisierender Strahlung) notwendig. Die heutigen Bestimmungen datierten aus dem Jahr 1999 und behinderten den schnellen Ausbau und schwächten die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts, heisst es. Aufgrund der strengen regulatorischen Rahmenbedingungen, würden nicht alle Kunden von der vollen Leistungsfähigkeit von 5G profitieren können.

Eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Bafu soll dem Bundesrat bis Ende Juni aufzeigen, wie 5G schnell implementiert und dem Vorsorgeprinzip des Umweltschutzgesetzes Rechnung getragen werden könne.