Markt- und Meinungsforschungsinstitute wie Demoscope oder das GFS Bern klagen darüber, dass sie von Swisscom wie dubiose Telefonverkäufer behandelt würden und vom Telekomriesen auf schwarze Listen gesperrter Nummern gesetzt würden. Swisscom-Kunden, welche den sogenannten Callfilter eingeschaltet hätten, könne man deshalb nicht mehr erreichen, was zu "systematischen Fehlern" in den Umfrage führe, so die Institute. Repräsentative Ergebnisse seien solcherart nicht mehr möglich.

Daher habe der Verband Schweizer Markt- und Sozialforschung bei der Swisscom Protest eingelegt, berichtete die "Sonntagszeitung" gestern. Es sei laut Präsidentin Susan Shawn ein "riesiges Problem", wenn die Filter bei einem Institut greifen, obwohl es die Verbandsregeln einhalte. Die Swisscom müsse "sicherstellen, dass keine seriösen Forschungsinstitute auf der schwarzen Liste landen".

Die Swisscom lässt das kalt: Wer sich an die Regeln halte, werde nicht gesperrt. Das Problem ist gemäss der SoZ, dass die schwarzen Listen von einem Computerprogramm erstellt würden. Die genauen Kriterien, die zur Sperrung führen, behalte die Swisscom unter Verschluss. Nun muss sich der Bundesrat mit dem Thema befassen.