Symbolbild: zVg

Nach der virtuellen Ausgabe im vergangenen Jahr kehren die "Swiss Cyber Security Days" (SCSD) am 6. und 7. April 2022 ins Forum Fribourg zurück. Unter dem Leadthema "Cyber: die fünfte Dimension" verspricht das breit abgestützte Programm zahlreiche neue Erkenntnisse zu den immer schwerer wiegenden Sicherheitslücken für Gesellschaft und Individuen im Cyberbereich.

Dabei dürfte wohl nach Meinung der SCSD-Veranstalter für so ziemlich alle klar sein, dass die Pandemie Covid-19 nicht nur der grösste Digitalisierungsbeschleuniger, sondern auch ein Kriminalitätsbeschleuniger ist. Die Zahl der bekannten, schwerwiegenden Sicherheitslücken in der Schweiz habe sich seit dem Ausbruch der Pandemie mehr als verdoppelt, von über 42'000 im Jahr 2019 auf gegenwärtig fast 114'000, heisst es.

Der Cyber Security Delegierte des Bundes, Florian Schütz, zeigt dabei am ersten Tag im Rahmen der Nationalen Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyberrisiken die Prioritäten und Szenarien auf. Darüber hinaus informiert Nathalie Gratzer, Projektleiterin im Bundesamt für Wirtschaftliche Landesversorgung BWL, über den Schutz der kritischen Infrastrukturen in der Schweiz. Divisionär Alain Vuitel, Kommando Cyber der Schweizer Armee, beleuchtet das Thema Cyber aus der militärischen Perspektive. Bundesanwalt Stefan Blättler zeigt auf, wie Cyberkriminelle in der Schweiz und im Ausland verfolgt werden und Nationalrätin Judith Bellaiche weiss, dass Cybersicherheit jetzt auch immer stärker ins Spannungsfeld der politischen Forderungen rückt.

Desweiteren legen Vertreter des Genfer Cyber Peace Instituts dar, wie gross der Gesundheitssektor Cyberangriffen ausgesetzt ist und wie böswillige Akteure die kritische Lage während der Pandemie ausgenutzt und eine Reihe von Kampagnen und Ramsonware-Attacken gestartet haben. Dabei wurden auch internationale Schutzorganisation wie das IKRK nicht verschont, bei dem Cyberoperationen erhebliche humanitäre Folgen haben können, nicht zuletzt, wenn auch für die Zivilbevölkerung wesentliche Dienste unterbrochen werden. Am bereits traditionellen Panel des World Economic Forum (WEF) unter der Leitung von Vorstandsmitglied Alois Zwinggi wird die internationale Cyberlage mit Repräsentanten von internationalen Organisationen (u.a. Europol) und der Cyber-Verantwortlichen von Swiss Re, Maya Bundt diskutiert.

KMU’s, Cyber Safe und Cyber Space

Der zweite Tag soll dann am Vormittag laut Programm im Zeichen der KMU’s stehen, deren rasant steigende Abhängigkeit von IT-Systemen und Daten ebenfalls einen verstärkten Schutz vor Cyber-Bedrohungen benötigen. Vorgestellt werde unter anderem das Cybersicherheitslabel Cyber Safe, das von einer gemeinnützigen Organisation entwickelt wurde, und einen Weg zur Bewältigung dieser Herausforderungen aufzeigen soll. An einem hochrangigen Panel werden die Vorteile des Labels, wie ein erschwinglicher Weg zu einer soliden Cybersicherheit, eine verlässliche Bewertung der Cybersicherheit für Versicherer und eine erhöhte Glaubwürdigkeit der IT-Anbieter beleuchtet.

Die Innosuisse-Vizepräsidentin Luciana Vaccaro soll dann am Nachmittag zusammen mit Startups das grosse Potential von innovativen Entwicklungen in der Schweiz aufzeigen und den "Cyber Security Award" zusammen mit Tech4Trust vergeben. Neben neuen Entwicklungen im Internet steht dann zum Schluss ein internationales Panel, ebenfalls unter der Leitung des WEF als Highlight des Tags an. Den thematischen Mittelpunkt soll hier das Thema "Cyber im Weltraum" bilden. Hochrangige internationale Repräsentanten sollen die Konferenzbesucher hier auf den neuesten Wissenstand bezüglich Cyber in diesem sensiblen Bereich bringen.

Bei den Expert Tracks auf einer eigenen Bühne sind weiters zahlreiche technische Inputs und Insights mit Experten aus dem In- und Ausland angesagt. Fil Rouge dieser Bühne werde "A Virtuous Cyber Security Chain" mit drei Schwergewichten sein: Antizipation, Defense und Gouvernanz. Dabei solle erneut verdeutlicht werden, dass nichts sicher ist und alle Daten in Gefahr seien. Ziel sei es, dass die Bedeutung von Sicherheit und Risikomanagement und ein klares Bild der Herausforderungen herausgeschält wird. Zudem sollen böswillige Parteien identifiziert und die Folgen von Angriffen aufgezeigt werden. An den beiden Tagen sollen mit den Expert Tracks die Voraussetzungen für die Cybersicherheit sowie die Vorbereitung und Verantwortung des Managements aufgezeigt werden.

Weitere Infos: https://swisscybersecuritydays.ch