Der Swico ICT Index steigt auf 117 Punkte (Grafik: zVg)

Die Stimmung in der ICT-Branche schlägt aktuell in allen Segmenten in Richtung Optimismus aus. Der neue Wert des quartalsmässig erhobenen Swico ICT Index liegt neu bei 117.0 Punkten, was einer Steigerung um 3.1 Punkte gegenüber dem Vorquartal und dem vierthöchste Wert seit Messbeginn entspricht.

Der Index liegt seit dem 3. Quartal 2015 über der Wachstumsgrenze und seit dem 4. Quartal 2017 über hohen 110 Punkten. Die Branche CE (Consumer Electronics) erwartet einen leichten Rückgang auf 85.8 Punkte, die Branche IPF (Imaging/Finishing/Printing) einen behutsamen Anstieg auf 90.9 Punkte. Vor allem der ICT-Spezialisten-Mangel beschäftigt die ICT-Branche weiterhin, während die Branchen CE und IPF durch den Margendruck gefordert sind.

Die ICT-Branche ist für das dritte Quartal insgesamt sehr optimistisch gestimmt. Alle Segmente gehen von einem rentableren Wachstum aus. Sie erwarten eine gute bis sehr gute Auftragslage, eine steigende Bruttomarge, höheren Umsatz, positive konjunkturelle Entwicklung und höhere Investitionstätigkeiten. Die positivsten Entwicklungen erwarteten die Segmente IT-Technology und IT-Services mit plus 10.8 bzw. plus 8.4 Punkten. Das Segment IT-Services nimmt mit 121.9 Punkten den höchsten Wert ein, gefolgt von Software mit 118.0 Punkten, IT-Technology mit 113.9 Punkten und dem Consulting mit 113.5 Punkten.

Trockener Arbeitsmarkt und Weiterbildung

Herausgefordert ist die ICT-Branche vor allem und anhaltend durch den ICT-Spezialisten-Mangel: Aufgrund des trockenen Arbeitsmarktes und der lebendigen Konkurrenz aus internationalen Konzernen, etablierten Schweizer Unternehmen und digitalen Startups ist es schwierig, Spezialisten wie auch Lehrlinge zu rekrutieren. Die bestehenden und zum Teil stark ausgelasteten Mitarbeitenden zu halten und weiterzubilden stellt eine weitere Herausforderung für die vier Segmente dar. Die digitale Transformation und die dadurch erforderlichen Anpassungen fordern die Segmente Technology, Software und IT-Services. Das Segment IT-Technologie sucht zudem nach Innovationen und Optimierungen, um den anhaltenden Margendruck zu begegnen. Die im Vorquartal genannten politischen Unsicherheiten wie der Brexit und der Handelskonflikt in China scheinen die ICT-Branche nicht mehr zu beunruhigen. Neu gibt es hingegen Stimmen aus allen Segmenten, die von der Schweizer Politik eine stärkere Unterstützung der Branche hinsichtlich regulatorischen Vorschriften und mutigen Projekten fordern.

CE und IPF erwarten Rückgang

Der antizipierte Wert für die Branche Consumer Electronics sinkt auf 85.8 Punkte (minus 3.9), derjenige der Branche Imaging/Printing/Finishing steigt auf 90.9 Punkte (plus 1.7). Die beiden Branchen verbleiben somit deutlich unter der Wachstumsgrenze. Sowohl CE wie auch IPF gehen von einer Abnahme der Auftragslage, weniger Umsatz, einer Rezession und weniger Investitionstätigkeiten aus. Die Bruttomarge soll in der Branche CE stagnieren, in der Branche IPF sinken. Herausgefordert werden die beiden Branchen vor allem durch den Margendruck. Zudem befürchten sie eine längerfristige Schwächung der Ertragslage aufgrund der aktuell geringen Investitionen.

Methodik
Der Swico ICT Index basiert auf den Prognosen für die Zukunft und nicht auf den Ergebnissen der Vergangenheit. Er widerspiegelt somit nicht direkt Umsätze oder Verkaufszahlen, sondern die Erwartungen für das kommende Quartal. Um saisonale Unterschiede auszugleichen, vergleicht der Index die Prognosen für das nächste Quartal mit dem Resultat des entsprechenden Vorjahresquartals.
Bezug der vollständigen Studie (in Deutsch): PDF, 35 Seiten, Preis CHF 297, exkl. MWST, Bezug über Swico stephan.vollmer@swico.ch. Für Teilnehmende an der Befragung ist die Studie kostenlos.

Wachstumsmatrix (Grafi: Swico)
Wachstumsmatrix (Grafi: Swico)