Der HPE Apollo 9000 Hawk des HLRS (Bild: HLRS)

Im Stuttgarter Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS) ist dieser Tage der Supercomputer Hawk offiziell in Betrieb gegangen. Entwickelt wurde der Rechner von Hewlett Packard Enterprise (HPE) und er verfügt über eine Rechenleistung von 25,95 Petaflops (ca. 25.950.000.000.000.000 Gleitkommaoperationen pro Sekunde). Gemäss HLRS-Angaben sei er das schnellste umfassende System für universelle Anwendungen im akademischen und industriellen Bereich in ganz Europa.

Hawk ist mit über 11.260 AMD-Rome-Prozessoren sowie mehr als 720.000 Prozessorkernen bestückt und rund 3,5-mal schneller als das Vorgänger-System. Gemäss HLRS-Chef Michael Resch sei "Hawk" zusammen mit dem Supercomputer "SuperMUC-NG" in München der schnellste Computer Deutschlands, wenn er im April/Mai seine volle Leistung entfalten werde. Weltweit sollte er sich dann auf Rang 10 der schnellsten Rechner einreihen. Das von der öffentlichen Hand getragene Hawk-Projekt erforderte den Angaben zufolge 44 Millionen Euro an Investitionen.

Der Superrechner steht sowohl für wissenschaftliche als auch industrielle Anwendungen zur Verfügung. Beispielsweise können auch T-Systems.Kunden auf die Hawk-Rechenleistung über die Public Cloud der Telekom zugreifen. T-Systems hatte den Vorgänger von "Hawk" bereits skalierbar in die Open Telekom Cloud eingebunden. Der Zugang zum neuen Supercomputer läuft über ein Online-Portal. Dort erhalten Unternehmen und Forschungsinstitute die benötigten Ressourcen schnell und unkompliziert. Dabei seien alle Sicherheits- und Compliance-Vorgaben im europäischen Rechtsrahmen erfüllt.

Für AMD stellt das Stuttgarter Hawk-Projekt mit den EPYC-Server-Prozessoren ein weiterer Erfolg im HPC-Umfeld dar. Schon früher entschied sich das High Performance Computing Innovation Center des Lawrence Livermore National Laboratory bei seinem neuesten HPC-System Corona sowohl für EPYC als auch die Compute-GPUs AMD Radeon Instinct. Corona ist auf ein Cluster mit 383 Teraflops ausgelegt, das für maschinelles Lernen, Datenanalyse und Big Data zum Einsatz kommen soll. Und das US-Energieministerium setzt die künftige EPYC-Generation in einem Cray-Shasta-System ein, während bei Microsoft Azure solche AMD-Prozessoren für neue Cloud-Bereitstellungsmodelle Verwendung finden.



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