Foto: Karlheinz Pichler

Der Schweizer Telekomanbieter Sunrise verhandelt mit Liberty Global über den Kauf der Tochtergesellschaft UPC Schweiz. Es gebe aber noch keine Gewissheit, dass es tatsächlich zu einer Transaktion komme, teilte Sunrise mit. Sunrise werde nur eine Transaktion verfolgen, die für die Aktionäre vorteilhaft sei. Sollte es zu einem Deal kommen, werde das Unternehmen an der bisherigen Ausschüttungspolitik festhalten. Bei einer Fusion der beiden Firmen in der Schweiz würde ein Anbieter entstehen, der dem immer noch deutlich grösseren Marktführer Swisscom besser Paroli bieten kann. Experten zufolge könnte UPC Schweiz sechs bis sieben Milliarden Franken wert sein.

Über Zusammenschlüsse am Schweizer Telekommarkt, der von der im Staatsbesitz stehenden Swisscom beherrscht wird, wird seit Jahren spekuliert. Der frühere Monopolist kontrolliert der Aufsichtsbehörde Comcom zufolge 58 Prozent des Mobilfunkmarkts, gefolgt von Sunrise mit 25 Prozent und der vom französischen Unternehmer Xavier Niel kontrollierten Firma Salt mit 17 Prozent. Mit einer Übernahme von UPC würde Sunrise vor allem im Breitband- und Festnetzgeschäft Boden auf Swisscom gutmachen, die dort auf 50 Prozent Marktanteil kommt. Auf Sunrise und UPC entfallen zehn beziehungsweise 19 Prozent. Telekomanbieter versuchen zunehmend, ihren Kunden Pakete aus Mobilfunk-, Internet- und Festnetzdiensten zu verkaufen. UPC ist zwar auch mit einem Mobilfunkangebot am Markt, verfügt jedoch über kein eigenes Netz.

An der Börse kamen die Pläne gut an: Die Sunrise-Aktien legten 2,1 Prozent zu. Die Experten der Privatbank Vontobel bezeichneten die strategische Logik des geplanten Zusammenschlusses als überzeugend. Die Swisscom-Aktien notierten kaum verändert.



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