UPC erhält von Sunrise eine Abschlagszahlung von 50 Mio. Franken (Bild: UPC)

Sunrise hat unter das Kapitel UPC einen definitiven Schlussstrich gezogen und den Deal gleichsam beerdigt. Gegen die Zahlung einer Konventionalstrafe von 50 Millionen Franken soll der Kaufvertrag mit UPC-Besitzerin Liberty Global nun aufgelöst werden.

Die UPC-Konzernmutter Liberty Global hofft nun auf einen neuen Deal für ihre Schweizer Kabelnetzbetreiberin. Das Unternehmen will der Mitteilung zufolge weiter Gespräche führen mit dem Sunrise-Verwaltungsrat respektive der grössten Sunrise-Aktionärin Freenet. Diese hatte sich im Vorfeld lautstark gegen die geplante Übernahme von UPC gewehrt. Liberty Global hält fest, eine mögliche Übernahme sei für die Aktionäre und die Schweizer Konsumenten von erheblichem Mehrwert.

Die Schweizer Kabelnetzbetreiberin nahm die Ankündigung von Sunrise zur Kenntnis. UPC werde den ihren Wachstumsplan weiterhin umsetzen und in die Weiterentwicklung der Produkte sowie in den Ausbau ihrer Kabelnetzinfrastruktur investieren, betont Severina Pascu, CEO von UPC Schweiz, in einer Aussendung des Unternehmens.

Zur Erinnerung: Im Oktober war die Übernahme von UPC durch Sunrise am Widerstand grosser Sunrise-Aktionäre gescheitert. Sunrise-Grossaktionär Freenet kritisierte unter anderem den Kaufpreis als zu hoch. Eine ausserordentliche Generalversammlung wurde in letzter Minute abgesagt, an der über die Finanzierung des 6,3 Milliarden Franken schweren Kaufs der grössten Schweizer Kabelnetzbetreiberin abgestimmt worden wäre.

Swisscom rechnet auch nach dem gescheiterten Zusammenschluss von UPC und Sunrise mit anhaltend starkem Wettbewerb. Die Tendenz sinkender Preise werde weitergehen, erklärte Swisscom-Chef Urs Schaeppi Ende Oktober. Für das gleiche Geld würden die Kunden mehr bekommen.