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Der Schweizer Mobilfunkkonzern Sunrise kann sich der Übernahme des Kabelnetzbetreibers UPC weiterhin nicht sicher sein. Denn trotz Nachbesserungen stösst die dafür geplante Kapitalerhöhung bei den Sunrise-Aktionären weiterhin auf grossen Widerstand. Mehrere Top-Investoren haben im Gespräch mit Reuters angekündigt, auf der Generalversammlung am 23. Oktober gegen die Kapitalspritze stimmen zu wollen. Andere wichtige Investoren wollen das Vorhaben hingegen weiterhin unterstützen. Die Entscheidung, ob die 6,3 Milliarden Franken schwere Übernahme zustande kommen, steht damit auf Messers Schneide.

Sunrise will UPC Schweiz vom Kabelkonzern Liberty Global übernehmen und mit Bündelangeboten für Mobilfunk, Breitband-Internet, TV und Festnetz den Abstand auf Marktführer Swisscom verringern. Den Zukauf will das Unternehmen mit einer Kapitalerhöhung finanzieren. Deren Volumen hat Sunrise jüngst auf bis zu 2,8 Milliarden Franken von ursprünglich geplanten 4,1 Milliarden verringert – in der Hoffnung dafür möglichst viele Aktionäre gewinnen zu können. Im Gegenzug will der Konzern die Verschuldung ausweiten.

Auf der Aktionärsversammlung benötigt Sunrise dafür grünes Licht von mindestens der Hälfte der vertretenen Aktionäre. Doch weil bei Generalversammlungen nie alle Eigentümer anwesend sind, reicht mitunter ein Aktienanteil von deutlich weniger als 50 Prozent, um Beschlüsse abzulehnen. Bei der vergangenen Generalversammlung im April waren lediglich knapp 62 Prozent des Aktienkapitals vertreten.