Das deutsche Telekommunikationsunternehmen Freenet mit Zentrale in Büdelsdorf, das rund ein Viertel der Sunrise-Aktien besicht, stemmt sich gegen die Übernahme der Schweizer Kabelnetzbetreiberin UPC durch Sunrise. Mit 6,3 Milliarden Franken sei der Kaufpreis zu hoch, erklärte Freenet-Chef Christoph Vilanek.

Freenet werde auf der ausserordentlichen Sunrise-Generalversammlung im Herbst gegen die geplante Kapitalerhöhung von 4,1 Milliarden Franken zur Finanzierung des Kaufes stimmen, betonte Vilanek gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Damit könnte der Deal auf der Kippe stehen. Die Anleger reagierten positiv, der Aktienkurs befindet sich im Steigmodus.

Zwar ist der Viertelanteil von Freenet an Sunrise alleine zu wenig, um die Übernahme scheitern zu lassen. Aber da auf einer Generalversammlung nie alle Aktionäre anwesend oder vertreten sind, hat das Freenet-Votum eine beträchtliche Macht. Das deutsche Unternehmen erachtet die aktuellen Transaktionsbedingungen als sehr unausgewogen und nachteilig für alle Sunrise-Aktionäre. Die angespannte Lage im Bereich der Kabelnetzbranche und auch die operative Entwicklung von UPC rechtfertige den Kaufpreis nicht. "Im Sinne einer für alle Sunrise Aktionäre fairen Transaktion sollte der Kaufpreis reduziert werden", fordert Freenet. Die Aktionäre von Sunrise seien gezwungen, die Risiken einer Trendwende der Performance von UPC Schweiz und die damit verbundenen Integrationsrisiken zu tragen.

Ohne den Kauf werde die Sunrise-Aktie wieder das Niveau vor Bekanntgabe des Deals am 27. Februar erreichen, meint Vilanek. Damals war die Sunrise-Aktie über 80 Franken wert, stürzte aber danach ab.