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Nach Informationen zu Versicherungen wird in der Schweiz vorwiegend online gesucht. Geht es jedoch um Vertragsabschlüsse oder Kündigungen, werden allerdings Offline-Wege bevorzugt, wobei Altersunterschiede ersichtlich sind. Diese und weitere Erkenntnisse gehen aus dem neuen "Swiss Insurance Monitor" hervor.

Laut dem Monitor suchen Kunden Informationen zu Versicherungen und berechnen entspre­chende Offerten also eher online als offline. Vertragsbezogene Vorgänge (Ver­tragsabschluss und Kündigung) hingegen werden eher offline abgewickelt. Bei Schadensfällen zeigt sich keine eindeutige Präferenz für offline oder online. Bei 40 Prozent der befragten Personen, die in den letzten 24 Monaten mit Ver­sicherungen kommuniziert haben, hat die Kommunikation entlang der Customer Journey laut der Studie mehrheitlich auf Online­-Kanälen stattgefunden.

Weiters informieren sich Kunden am häufigsten über Webseiten von Versicherun­gen oder über Online­Vergleichsportale. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2022 Online-­Vergleichsportale stärker für die Informationssuche genutzt. 74 Prozent der Nutzenden von Online­-Vergleichsportalen gaben an, diese für Krankenversicherungen zu nutzen und 40 Prozent informierten sich über Autoversicherungen.

Gemäss dem Monitor präferierte die Schweizer Bevölkerung in den vergangenen zwölf Monaten die Berechnung von Offerten über Webseiten von Versicherungen und Online­-Vergleichsportalen. Ist es möglich, die Offerten-­Berechnung online vorzunehmen, wird dabei der Computer gegenüber dem Smartphone/ Tablet deutlich bevorzugt.

Ein weiteres Ergebnis der Studie ist, dass in den letzten zwölf Monaten 28 Prozent der befragten Personen eine Ver­sicherung gewechselt und/oder neu abgeschlossen haben. Dabei tendiert man eher zum Wechsel, wenn in den letzten zwei Jahren ein privates Ereignis (z.B. Jobwechsel) stattgefunden hat. Die Mehrheit der Versicherungswech­sel und Neuabschlüsse werden jedoch über Offline­-Wege getätigt. 59 Prozent der Versicherungswechsel und Neuabschlüsse in den letzten zwölf Monaten wurden mit persönlichen Beratern getätigt.

Die dominierenden Krankenversicherungen im Markt sind dem Monitor zufolge die CSS, Hel­sana und Assura. 75 Prozent der in der Schweiz lebenden Bevölkerung hat eine Krankengrundversicherung mit der niedrigsten (CHF 300) oder der höchsten Franchisen­-Stufe (CHF 2’500) abgeschlossen. Risikoaverse Perso­nen wählen eher eine niedrige Franchise; risikoaffine Personen tendieren zur höchsten Stufe.

Und 80 Prozent der in der Schweiz lebenden Bevölkerung wünscht sich mehr Trans­parenz bei der Prämienzusammensetzung und bei der Schadensdeckung. 55 Prozent der Bevölkerung kann sich vorstellen, Versicherungsanliegen zukünf­tig ausschliesslich digital zu "unterschreiben".

Beim "Swiss Insurance Monitor 2022" handelt es sich um die zweite Auflage der vom Institut für Marketing und Analytics (IMA) der Universität Luzern jährlich geplanten Studienreihe zum Konsumentenverhalten im Schweizer Versicherungsmarkt. Die aktuelle Ausgabe gibt tiefergehende Einblicke zur "Customer Journey" und zu den allgemeinen Bedürfnissen von Versicherungskundinnen und -kunden sowie zu neuartigen Versicherungsansätzen. Zudem zieht der Report an ausgewählten Stellen Vergleiche zu den Ergebnissen der Vorjahresstudie. Das für die Schweiz repräsentative Studienformat wurde in Kooperation mit dem Verband Digitalversicherung Schweiz, der Elaboratum Suisse, Financescout24 (Swiss Marketplace Group) sowie einem Konsortium aus Versicherungsunternehmen realisiert.
Weitere Infos: www.unilu.ch/news/schweizer-versicherungsmarkt-im-digitalen-wandel-6857/