Laut einer Studie nutzen aktuell bereits 99 Prozent der dafür befragten Unternehmen und Institutionen im Gesundheitswesen Anwendungen oder Workloads generativer künstlicher Intelligenz (GenAI), was dem höchsten gemessenen branchenspezifische Wert überhaupt entspricht. Dazu gehören der Untersuchung zufolge unterschiedlichste Anwendungen von KI-gestützten Chatbots über Co-Piloten zur Code-Generierung bis zur automatisierten Entwicklung von Klinikanwendungen. Allerdings geben fast ebenso viele Befragten (96 Prozent) zu Protokoll, die bestehenden Massnahmen zu Datensicherheit und -governance reichten nicht aus, um die Skalierung von GenAI vollumfänglich zu unterstützen.
Diese Ergbenisse gehen aus der jährlichen Studie "Enterprise Cloud Index (ECI) für den Gesundheitssektor" hervor, die soeben von Nutanix vorgestellt wurde.
Laut diesjährigem Bericht führen die Verantwortlichen im Gesundheitssektor mit Hochdruck generative künstliche Intelligenz (KI) ein – trotz weiterhin bestehender Bedenken. Als grösste Hürde bezeichnen die Befragten aus dem Gesundheitssektor die Fähigkeit, GenAI in die bestehende IT-Infrastruktur zu integrieren (79 Prozent), dicht gefolgt von immer noch vorhandenen Gesundheitsdatensilos (65 Prozent) und hartnäckigen Herausforderungen bei der Entwicklung Cloud-nativer Anwendungen und von Containern (59 Prozent).
"Die Gesundheitsbranche war bisher bekannt dafür, neue Technologien langsamer einzuführen. Das trifft auf GenAI jedoch nicht zu, die deutlich schneller angenommen wird. Dies dürfte zu einem Gutteil auf den einfachen Zugriff auf GenAI-Anwendungen und -Werkzeuge zurückzuführen sein", meint Scott Ragsdale, Senior Director, Sales – Healthcare & SLED bei Nutanix. «
Die Umfrageteilnehmer aus der Gesundheitsbranche gaben Auskunft über GenAI-Einführungen und -Trends, Kubernetes und Container sowie über den Betrieb ihrer geschäftsrelevanten Anwendungen heute und in Zukunft. Zu den zentralen Ergebnissen der diesjährigen Studie gehören unter anderem:
-- Einführung und Bereitstellung von GenAI im Gesundheitswesen verlangen nach einem umfassenderen Ansatz hinsichtlich Datensicherheit. Die befragten Branchenvertreter weisen auf einen erheblichen Mehraufwand hin, um Datensicherheit und -governance auf das Niveau anzuheben, das grundsätzlich erforderlich ist, um Einführung und Betrieb von GenAI-Lösungen zum Erfolg zu führen. Die grösste Herausforderung bei Nutzung und Ausbau von GenAI sind in der Branche Bedenken hinsichtlich Datenschutz und -sicherheit, wenn grosse Sprachmodelle (LLMs) mit sensiblen Unternehmensdaten betrieben werden. Zudem stimmen 96 Prozent der befragten Branchenvertreter der Aussage zu, ihre Organisation könnte mehr tun, um ihre GenAI-Modelle und -Anwendungen zu schützen. GenAI-Workloads werden demnach auf lange Sicht eine Herausforderung für viele Unternehmen und Institutionen im Gesundheitssektor sein.
-- Infrastrukturmodernisierung verdient Priorität, um GenAI in der gesamten Organisation skalieren zu können. Der Betrieb moderner Anwendungen im Enterprise-Massstab erfordert laut Studie Infrastrukturlösungen, mit deren Hilfe sich die unabdingbaren Anforderungen an die Sicherheit komplexer Daten sowie an Datenintegrität und Resilienz erfüllen lassen. Allerdings geben 99 Prozent der Befragten im Gesundheitssektor zu, mit der Skalierung von GenAI-Workloads von der Entwicklung bis zum Produktivbetrieb Schwierigkeiten zu haben – wobei die grösste Hürde die Integration in die bestehende IT-Infrastruktur darstelle. Aus diesem Grund sollten IT-Verantwortliche im Gesundheitssektor Investitionen in moderne Infrastrukturen als Schlüsselkomponente für erfolgreiche GenAI-Initiativen eine grössere Aufmerksamkeit widmen, heisst es.
-- Die Einführung von GenAI-Lösungen setzt sich im Gesundheitssektor mit unverminderter Geschwindigkeit fort, obwohl noch Hürden zu nehmen sind. Was die GenAI-Einführung als solche anbelangt, sind die Kennzahlen laut Untersuchung bestens. So sagen 99 Prozent der befragten Branchenvertreter, dass ihre Organisation aktuell bereits GenAI-Anwendungen und -Workloads nutze. Die meisten Unternehmen und Institution der Branche sind der Überzeugung, mithilfe von GenAI-Lösungen Produktivität, Automatisierung und Effizienz steigern zu können.
-- Aktuell konzentrieren sich die in der Praxis genutzten Anwendungsszenarien im Gesundheitssektor auf GenAI-gestützte Lösungen für Kundensupport und -experience (z. B. in Form von Chatbots) sowie Code-Generierung, ob automatisiert oder mit Unterstützung von Co-Piloten. Allerdings stellen Unternehmen und Institutionen im Gesundheitssektor eine Palette an Herausforderungen und potenziellen Hindernissen bei Entwicklung und Bereitstellung von GenAI-Lösungen fest. Dazu gehören Sicherheit und Schutz von Patientendaten sowie Skalierbarkeit und Komplexität.
-- Containerisierung von Anwendungen und Kubernetes-Bereitstellungen nehmen im gesamten Gesundheitssektor zu. Container-basierte Infrastruktur- und Anwendungsentwicklung biete das Potenzial, dass Organisationen für einen nahtlosen und sicheren Zugriff auf Patienten- und Geschäftsdaten in hybriden und Multicloud-Umgebungen sorgen könnten, heisst es. Die Containerisierung von Anwendungen ist demnach in allen Branchen verbreitet und werde sich auch im Gesundheitssektor verstärken. So sagen 99 Prozent der befragten Branchenvertreter, ihre Organisation setze sich mit der Containerisierung von Anwendungen immerhin bereits auseinander. Triebfeder dieses Trends dürfte die von 92 Prozent der Befragten im Gesundheitssektor geteilte Auffassung sein, ihre Organisation profitiere von der Einführung Cloud-nativer Anwendungen und Container. Diese Umfrageergebnisse legen nahe, dass sich die Mehrheit der IT-Verantwortlichen im Gesundheitssektor mit der Frage befassen werden, wie sich Containerisierung in ihre Strategien einfügt, bestehende und neu eingeführte Workloads zu erweitern.
Zur Studie:
Das siebte Jahr in Folge hat das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne die Studie im Auftrag von Nutanix erstellt und im Herbst 2024 weltweit 1’500 IT-, Devops- und Plattformverantwortliche zum aktuellen Stand von Enterprise-Cloud-Bereitstellungen, zu den Trends bei der Containerisierung von Anwendungen und zur Verbreitung von GenAI-Applikationen befragt. Die Teilnehmer der Umfrage kamen aus Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Grösse aus Nord- und Südamerika, Europa, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika (Emea) und aus dem asiatisch-pazifischen Raum einschliesslich Japan (APJ).
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