Die Beliebtheit von Streamingdiensten wie etwa Netflix steigt (Bild: Netflix)

Streamingdienste wie Netflix, Maxdome und der von Amazon gewinnen in Deutschland immer mehr Zuschauer, das klassische Fernsehen hält sich aber in der Gunst des Publikums trotz Verlusten von 6,1 Prozent. 64,9 Prozent ihrer Fernsehzeit widmen die Menschen in Deutschland dem klassischen, linearen TV. Video on Demand-Angebote (VoD), zu denen auch Youtube und die Mediatheken von ARD, ZDF und der Privaten gehören, haben einen Anteil von knapp 30 Prozent. Das geht aus dem Digitalisierungsbericht "Video" der Landesmedienanstalten hervor, der in Berlin vorgestellt wurde.

Der Fernsehmarkt sei im rapiden Umbruch, sagte die Vorsitzende Cornelia Holsten. Sendungen, die die ganze Familie vor dem Bildschirm zusammenführten, gehörten der Vergangenheit an. Stattdessen gebe es heute Gutscheinkarten für VoD im Supermarkt. Die traditionelle TV-Nutzung ging gegenüber dem Vorjahr um 6,1 Prozent zurück, Streaming von Videos legte um fast 30 Prozent zu. Eine neue Medienregulierung müsse sich unbürokratisch diesen neuen Realitäten stellen, sagte Holsten.

Der Sprung hat unter anderem mit der wachsenden Zahlungsbereitschaft des Publikums und dem Breitbandausbau zu tun, wie Alexander von Woikowsky von der Streamingplattform 7TV, einem Gemeinschaftsunternehmen von Pro Sieben Sat.1 und des US-Konzerns Discovery, sagte. Die flächendeckende Digitalisierung spielt ebenfalls eine Rolle. On-Demand-Plattformen dringen zunehmend auch in den klassischen TV-Markt, wie Woikowsky sagte. So sollen ab der Spielzeit 2019/20 Spiele der englischen Premier-League auf Amazon laufen, Facebook habe sich Fussballrechte in Lateinamerika und Asien gesichert.