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In den letzten Jahren ist die Anzahl der Firmengründungen auf dem Speichergebiet fast unüberschaubar geworden. Die Anzahl neuer, alternativer Technologien zu SAN, NAS oder einfachen Backup-Verfahren ist beträchtlich, und das Go-to-Market vieler Neulinge wie Pure Storage, Nimble Storage, Nutanix oder Kaminario hat dazu beigetragen, dass die bisherigen Speicher-Marktführer EMC, HP, Hitachi, IBM oder Netapp zum Teil massive Verluste einfahren mussten.

Fast alle der Grossen haben reagiert – EMC und Dell zum Beispiel durch ihren Merger, Netapp durch die Übernahme des Startups Solidfire oder HP durch die Konzentration auf das Kerngeschäft Server und Storage als HPE. 2016 brachte dafür auf der Seite der Gegner erstmals einen grösseren Einbruch. Wie Storagenewsletter berichtet, war dies das schlimmste Jahr für Speicher-Startups: Die Venture-Capital-Geber zeigten sich sehr zurückhaltend und beteiligten sich nur noch an 36 Finanzierungsrunden, – das ist die niedrigste Zahl seit 2003. Und sie machten mit insgesamt 907 Millionen Dollar nur noch etwa ein Drittel von dem locker, was sie 2015 in den Storage-Markt gesteckt hatten.

Angesichts dieser Entwicklung hebt sich Datrium von der Masse der Speicher-Startups ab: 2016 konnte man sich in einer C-Runde 55 Millionen Dollar sichern und damit die Summe der bisher eingesammelten Gelder verdoppeln. Beteiligt hatten sich mit New Enterprise Associates (NEA) und Lightspeed Venture Partners wieder zwei der renommiertesten Venture Capitalists.

Datrium hat sich auf eine offene Konvergenz-Plattform für Cloud-Umgebungen spezialisiert. Damit setzt man sich von Hyper-Convergence-Ansätzen ab. Brian Biles, CEO und Co-Founder von Datrium, begründet dies wie folgt: "Speicher-Arrays sind ein sterbender Markt, aber für die meisten Rechenzentren ist eine hyper-converged Infrastruktur zu ineffizient und wie ein Silo ausgebaut, um als Ersatz in Frage zu kommen."

Mit Open Convergence will Datrium die elastischen Daten-Services von standardisierten Hardware-Komponenten abspalten und so für mehr Effizienz sorgen. Klassische Storage Arrays würden in den Rechenzentren verschwinden und durch Infrastructure-as-a-Service (IaaS) ersetzt werden, zum Beispiel durch Amazon AWS. Die eigentlichen Speicherfunktionen würden von Servern auf der Kundenseite übernommen werden.

Das Produkt Datrium DVX stellt laut Hersteller ein „server powered storage system“ dar, das Geschwindigkeit und Kapazität voneinander abkoppelt. In-Memory-Computing soll neben günstigen Flash-Varianten auf der Server-Seite eingesetzt werden, mit dem Ziel, die DVX sogar insgesamt schneller als All-Flash-Arrays zu machen.

Gartner Research zeigt sich von der Datrium-Technologie angetan und hat sie in den Report „Cool Vendors in Storage Technologies“ vom April 2016 aufgenommen. Die Analysten kommen zu dem Urteil: „Datrium ermöglicht leichteres Speicher-Management und grössere Performance durch den Einsatz von Commodity-Flash-Drives auf der Server-Seite. Gleichzeitig bietet die Lösung eine grössere Kapazität als andere server-basierte Speicherlösungen.“

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Brian Biles, CEO und Co-Founder von Datrium (Foto: Datrium)
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Charts: Datrium