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Der schweizerische Bundesrat hat in seiner heutigen Sitzung einen Bericht (Postulat Derder) zu den rasch wachsenden Jungunternehmen in der Schweiz thematisiert. Laut einer Mitteilung schätzt der Bundesrat demnach die allgemeine Situation von Startups in der Schweiz als insgesamt gut ein. Jedoch werde trotz des insgesamt positiven Befunds in einzelnen Gebieten Handlungsbedarf gesehen. Daher soll der Fokus weiterhin auf die kontinuierliche Verbesserung der Rahmenbedingungen gelegt werden. Auch die Finanzierung von Jungunternehmen bleibe eine Herausforderung, heisst es.

Im erwähnten Bericht wurden zum ersten Mal Datengrundlagen zu wachstumsstarken Unternehmen erstellt. Diese Daten zeichnen demnach auch im internationalen Vergleich ein positives Bild des Schweizer Startup-Ökosystems. "Die Schweiz zählt zu den Ländern mit den besten Rahmenbedingungen für unternehmerische Aktivitäten. Allerdings wird die Gründung eines neuen Unternehmens in der Schweiz weniger als gute Karrieremöglichkeit wahrgenommen als in anderen innovationsbasierten Volkswirtschaften," heisst es darin wörtlich. Die im internationalen Vergleich leicht tiefere Schweizer Gründungsquote resultiere aus eher wenigen Gründungen aus der Not – dies u.a. aufgrund der hohen Erwerbsbeteiligung, vergleichsweise geringer Arbeitslosigkeit und guter Verdienstmöglichkeiten in vielen Berufsgruppen.

Der Bundesrat hält in seinem Bericht fest, dass die Finanzierung für Jungunternehmen eine Herausforderung bleibe. Der Risikokapitalmarkt funktioniere insgesamt, sei aktiv und international stark vernetzt. Beim prozentualen Anteil der Risikokapitalinvestitionen am Bruttoinlandprodukt (BIP) belegt die Schweiz demnach mit 0,044 Prozent im europäischen Vergleich den zweiten Rang hinter Finnland im Jahr 2015, liege aber deutlich hinter den führenden Ländern wie Israel (0,383 Prozent) oder den USA (0,284 Prozent).

Neben den vielfältigen privaten und kantonalen Finanzierungsangeboten bestünden mit dem gewerbeorientierten Bürgschaftswesen, der Schweizerischen Gesellschaft für Hotelkredit (SGH) und dem Technologiefonds auch auf Bundesebene Angebote für Unternehmen, welche die Aufnahme von Krediten oder Darlehen erleichterten. Die Kommission für Technologie und Innovation KTI fördere mit einem Trainingsprogramm die UnternehmerInnen von morgen und begleite junge Firmengründer mit professionellen Coachings, heisst es im Bericht weiters. Der Bundesrat sehe deshalb zum heutigen Zeitpunkt keine Notwendigkeit, ein öffentliches Finanzierungsprogramm zur Unterstützung von Startups zu lancieren.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Schweiz gehörten über alles gesehen zu den besten der Welt, schreibt der Bundesrat in der Mitteilung. Die Herausforderung liege darin, die Rahmenbedingungen ständig an die Dynamik der Wirtschaft und der technologischen Entwicklung anzupassen. Man werde auch in Zukunft weitere Verbesserungen prüfen, damit die Schweiz die Attraktivität für rasch wachsende Unternehmen und Startups bewahren könne, so der Bundesrat abschliessend.



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