So flitzen Pakete in Zukunft durch den Untergrund (Bild: magway.com)

Die Paketverteilung in Grossbritannien, vor allem in London, soll in den Untergrund verlegt werden. Das hat das britische Startup Magway vorgeschlagen. Schlitten transportieren die Pakete durch 90 Zentimeter dicke Röhren. In ihnen ist der Luftdruck niedriger als normal, sodass der Energieaufwand für die Bewegung der Schlitten gering ist. Angetrieben werden die fast 50 Kilometer pro Stunde schnellen Schlitten von einem Linearmotor.

Der Name des Unternehmens ist eine Anspielung auf den Maglev, die japanische Transrapid-Variante. Das Unternehmen beteuert, die unterirdische Lösung sei billiger als die Auslieferung von Paketen mit Strassenfahrzeugen. Ausserdem sei der Transport verlässlicher und der Liefertermin präziser einzuhalten. Und das System ist wetterunabhängig.

Magway reagiert mit seinem System auf den sprunghaft wachsenden Paketlieferverkehr, der vor allem durch den stark wachsenden Online-Handel immer mehr ausufert. Dadurch werde nicht zuletzt die Umwelt geschädigt, weil jedes Lieferfahrzeug Emissionen verursacht, mehr noch als fliessender Verkehr, weil im Stop-and-Go-Betrieb Abgasreinigungsanlagen nicht oder nur unbefriedigend arbeiten.

Die Güter werden unterirdisch in innerstädtische Sammellager transportiert. Dort können sie abgeholt oder die letzten paar 100 Meter mit elektrisch betriebenen Transportern zu den Kunden befördert werden. Allein die Stammlinie zwischen der Grossstadt Milton Keynes und Park Royal, einer oberirdischen Station der London Underground, habe eine Kapazität von 600 Mio. Paketen pro Jahr. Die Entfernung liegt bei gut 70 Kilometern.

Für das Ziel, das Vereinigte Königreich bis 2050 emissionsfrei zu machen, "müssen wir etwas radikal anderes machen", sagt Rupert Cruise, einer der Magway-Gründer."Der Status quo reicht nicht aus." Die Röhren sollen an Strassenrändern und Eisenbahntrassen vergraben werden. Steigungen und Gefälle machen dem System nichts aus, sodass sich die Röhren dem Gelände anpassen lassen. Cruise will zunächst kürzere Transportwege bedienen. Im zweiten Schritt geht es dann an Entfernungen von etwa 100 Kilometern.
http://magway.com