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Überwachungs-Software, die Studenten an Betrugsversuchen hindern soll, ist an vielen US-Universitäten inzwischen Alltag. Wer etwa an der Rutgers University zu einem Test zugelassen werden möchte, muss sich hierzu das Programm "Proctortrack" herunterladen. "Strecken, Wegschauen oder ein schnelles Bücken, um etwas aufzuheben, können eine Gefahr für das Bestehen des Tests darstellen", heisst es in den Guidelines des Programms.

Die Software funktioniert nach einem einfachen, aber sehr effektiven Prinzip. Zu Beginn der Prüfung vermeldet das Programm auf dem PC-Desktop seinen Start. Während der gesamten Klausur überwacht "Proctortrack" dann den Bildschirm und nimmt gleichzeitig den Studenten über die Webcam auf. Dadurch ist jeder Betrugsversuch für die Kommission sichtbar.

Damit die Prüflinge nicht vergessen, dass sie konsequent unter Beobachtung stehen, sehen sie ein Mini-Live-Image von sich am Rand des Screens. Obwohl viele Studenten der Universität bereits mit Video-Software wie Skype aufgewachsen sind, finden sie die Umstellung gewöhnungsbedürftig. "Ich finde das schon ein bisschen exzessiv", so eine Studentin in einem Bericht der "New York Times".

Mit dem Anstieg von Online-Kursen sehen sich Hochschulen gezwungen, ihre technologischen Möglichkeiten zum Verhindern von Betrugsversuchen zu verbessern. Somit würden auch die Zertifikate eines absolvierten Online-Studiums wieder an mehr Wert gewinnen. Dennoch sehen Experten in Software wie Proctortrack eine fortschreitende Gefährdung der Privatsphäre.



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