Online-Shopping kann teuer werden (Foto: pixabay.com, Rawpixel)

Eine Umfrage des Londoner Marktforschungsunternehmens OnePoll unter 2000 Personen hat ergeben, dass der durchschnittliche Erwachsene in den USA 314 US-Dollar pro Monat für Impulskäufe ausgibt - ein Plus von 14 Prozent gegenüber 2021. Die 32-jährige Informatikerin Lauren Brown kommt sogar auf 500 Dollar. "Sie können einfach kaufen, während Sie surfen und müssen kaum pausieren", sagt Burns. "Es ist nur ein kurzer Umweg und dann sind Sie wieder beim Surfen."

Die Kombination aus Surfen und Kaufen kann gefährlich werden. Da die Belastung der Kreditkarten angesichts der rekordhohen Inflation stetig steigt, kann häufiges Online-Shopping ein finanzielles Risiko darstellen, so Michal Strahilevitz vom kalifornischen Saint Mary's College, der Verbraucherpsychologie und Verhaltensökonomie erforscht. "Das treibt die Verschuldung oder verringert die Ersparnisse – oder beides", so Strahilevitz.

Dem Wachstum des Online-Handels dagegen scheinen keine Grenzen gesetzt: Das Marktforschungsunternehmen eMarketer aus New York prognostiziert, dass Social-Media-Shopping in den USA in diesem Jahr um 25 Prozent auf 45,7 Mrd. Dollar steigen wird, wobei mehr als die Hälfte der Erwachsenen direkt auf Plattformen wie Instagram, Snapchat oder Tiktok einkaufen werde. Viele Käufe werden demnach impulsiv getätigt, angetrieben von Influencern und Algorithmen.

"Social-Media-Plattformen sind so intelligent", weiss Kelli Burns von der School of Advertising and Mass Communications der University of South Florida, die zu Social-Media-Influencern forscht. "Je mehr Sie zeigen, was Ihnen gefällt, desto besser wird der Algorithmus und desto wahrscheinlicher ist es, dass Sie etwas aus einem Impuls heraus kaufen."

Eine Untersuchung des Einzelhandelsberaters Material wiederum ergab: Mehr als ein Drittel der Tiktok-Nutzer kaufen etwas, das sie auf der Plattform sehen. 37 Prozent reagieren sogar sofort. Brandon Grabowski, Vice President of Account Management bei Material, hält es für wahrscheinlich, dass Benutzer ihre Online-Einkäufe auf Social-Media-Plattformen meist ein oder zwei Tage nach der ersten Sichtung tätigen.

Laut einer Umfrage von Entribe steigen Bewertungen echter Kunden in der Gunst der Online-Käufer und verdrängen auch auf Social Media die Inhalte prominenter Influencer. Was die Unternehmen betrifft, so haben viele noch keine schlüssige Strategien für ihre Social-Media-Auftritte und -Geschäfte entwickelt.