Hacker haben es immer häufiger auf Handys abgesehen (Symbolbild: Pixabay/Fernandoz Himinaicela)

Smartphones und Tablets rücken mit der zunehmenden Verbreitung von Bezahl-Apps immer stärker ins Visier von Hackern. Gemäss einer Untersuchung der auf Cybersicherheit fokussierten US-Firma Lexis Nexis Risk Solutions werden in Deutschland, Frankreich und den baltischen Staaten mittlerweile ein knappes Viertel aller finanziellen Transaktionen über Mobilgeräte abgewickelt, fast zehn Prozent mehr als noch vor Beginn der Corona-Pandemie. Auch bei einem Viertel der Online-Betrugsschäden waren mobile Apps laut dem Security-Report das Einfallstor für die Angreifer.

Für den sogenannte "Global State of Fraud and Identity Report" analysierten die Autoren der Analyse insgesamt 39 Milliarden Transaktionen aus der ersten Jahreshälfte 2022. Abgesehen davon liess das in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia domizilierte Unternehmen international knapp 3000 Risiko- und Betrugsfachleute in Handel, E-Commerce und Finanzbranche befragen.

Für seine Kundenunternehmen betreibt Lexis Nexis Risk Solutions unter anderem ein "Digital Identity Network" zur Verifikation von Nutzerdaten, das Online-Betrug vorbeugen soll. Nach eigenen Angaben werden über das Netzwerk jährlich 78 Milliarden Transaktionen von drei Milliarden Accounts dokumentiert, darunter Daten von Kreditkartenfirmen und Banken.

In Europa habe die EU-Zahlungsrichtlinie PSD2 und die damit verbundene Verschärfung der Login-Vorschriften zwar Online-Zahlungen und -Überweisungen sicherer gemacht, sie seien aber nicht narrensicher, so die Autoren des Reports. Ein Grund dafür sei demnach die Zunahme des "Social Engineerings", also Betrugsversuche, die nicht über Softwareattacken beginnen, sondern bei denen die Täter mit betrügerischen Nachrichten ihre Opfer dazu bringen, bösartige Webseiten aufzurufen oder auch Geld zu überweisen. Dabei täuschen die Bösewichte zum Beispiel vor, Vorgesetzte, in Not geratene Familienangehörige oder Kollegen in der IT-Abteilung des Arbeitgebers zu sein. Laut Lexis Nexis berichtete fast die Hälfte der Kundenunternehmen über eine Zunahme von "Phishing, Smishing and Vishing".