Huawei kann seine Smartphone-Marktanteile in der Schweiz behaupten (Tabelle: Comparis)

Die Corona-Pandemie hinterlässt in der Schweiz bei den Smartphones Spuren: Zwar hat die Bedeutung des Smartphones in Zeiten beschränkter Kontakte zugenommen. Jedoch schieben viele Schweizer Konsumenten den Kauf eines neuen Gerätes hinaus. Wie das Online-Vergleichsportals Comparis in einer Umfrage ermittelt hat, haben aktuell im Vergleich zum letzten Jahr deutlich weniger Konsumenten angegeben, sie wollten in den nächsten 12 Monaten ein Smartphone kaufen.

Der Wirtschaftseinbruch und die verbreitete Kurzarbeit wegen der Corona-Pandemie hätten dazu geführt, dass viele Konsumenten über weniger Geld verfügten. Daher werde die Anschaffung eines neuen Smartphones aufgeschoben. Planten im Oktober letzten Jahres noch 57,1 Prozent den Kauf eines neuen Gerätes, so sind es dieses Jahr nur noch 46,9 Prozent.

Mehr Smartphone-User wollen zudem ihr Gerät wegen der gestiegenen Preise länger nutzen als 2019: Fast 10 Prozent mehr als im letzten Jahr geben an, dass sie deswegen ihr Gerät länger nutzen wollen. Waren es 2019 erst 70,4 Prozent gewesen, so ist der Anteil 2020 auf fast 80 Prozent gestiegen. Gut die Hälfte der befragten Personen (58,4 Prozent) gab an, das Smartphone zwischen 3 und über 4 Jahren zu verwenden. Vor einem Jahr waren es noch 54,7 Prozent gewesen.

Wer sich aber ein neues Gerät zulegen will, ist dafür allerdings weniger knauserig: Mehr Leute wollen mehr Geld für ein hochpreisiges Flagship-Smartphone ausgeben als noch 2019. Fast ein Fünftel der Smartphone-Nutzer ist inzwischen bereit, für ein nächstes Handy 800 Franken und mehr auszugeben. Das sind rund 50 Prozent mehr als noch im Vorjahr.

"Die Bedeutung des Smartphones hat in Zeiten von Kontaktbeschränkungen und Lockdowns zugenommen. Wer heute ein neues Handy kauft, möchte es auch länger behalten und dadurch seine Investitionen schützen. Innovationen wie etwa 5G helfen, teure Smartphones möglichst lange nutzen zu können", kommentiert dazu der Comparis-Telecomexperte Jean-Claude Frick.

Apple hält sich stabil

Letztes Jahr sah es noch so aus, als würde Apples Marktdominanz in der Schweiz schrumpfen. 42,6 Prozent der Smartphone-User nutzten ein Apple-Gerät. Heuer sind es wieder 44,8 Prozent. Deutlich präsenter ist Apple dabei in der deutschen Sprachregion (45,9 Prozent) als im Welschland (40,3 Prozent).

Apple, Samsung und Huawei zusammen kontrollieren stabil seit 2018 rund 88 Prozent des Marktes. Das Android-Lager wird dabei nach wie vor von Samsung dominiert. Der Marktanteil des südkoreanischen Herstellers schrumpfte zwar weiter, liegt aber nach wie vor bei 32 Prozent.

Auf Platz 3 liegt Huawei mit knapp 11 Prozent Marktanteil in der Schweiz. Der chinesische Hersteller darf seit dem letzten Sommer keine Chips und Software mehr importieren, wenn US-Technologie darin steckt. Allerdings betrifft das Exportverbot nur Geräte, die nach dem September 2019 lanciert worden sind. "Huawei hat sich in den letzten Jahren durch Innovationen bei der Kamera und hervorragende Qualität der Geräte einen guten Ruf erarbeitet. Die Einschränkungen bei der Software – nicht nutzbare Google-Dienste – und die Probleme bei der Beschaffung wichtiger Hardwarekomponenten machen Huawei-Smartphones leider in Zukunft unattraktiv. Das wird sich aber erst in künftigen Markterhebungen bemerkbar machen", erklärt Frick.

Als Aufsteiger mit einem Marktanteil von 3,1 Prozent in der Schweiz ist gleich hinter der Spitzengruppe Xiaomi aufgepoppt. Nokia, der Highflyer der Jahrtausendwende, konnte weiter seinen Marktanteil von 2,7 Prozent verteidigen und belegt den Rang dahinter. Die Präsenz von Sony ist seit 2018 auf die Hälfte geschrumpft (heute noch 1,1 Prozent). Mit 1,5 Prozent ist Wiko ein weiterer Player mit konstanter (geringer) Bedeutung im Schweizer Markt.



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