Fischereiboot beim Auslaufen ins Fanggebiet (Foto: Christo Anestev, pixabay.com)

Fischer können künftig parallel zur Routine-Fangmeldung dank einer neuen App von AST Marine Sciences auch unerwünschten Beifang bekannt geben. Die Infos werden so lange gespeichert, bis das Mobiltelefon ein Netz gefunden hat. Das soll bei der Erfassung des Beifangs wichtiger Meerestiere wie Delfinen und Schweinswalen, Robben, Seevögeln, Haien und Rochen helfen.

AST hofft, dass die Technologie von Wissenschaftlern und der Fischereiindustrie eingesetzt wird, um zu verstehen, welche Tiere eher versehentlich gefangen werden und auch um Beifänge insgesamt zu reduzieren. Laut dem Entwickler werden derzeit weniger als fünf Prozent der kommerziellen Fischereitätigkeiten überwacht, und Fischtrawler haben selten Platz, um Beobachter zu befördern oder Überwachungsausrüstung zu installieren.

Die App wurde für Clean Catch UK entwickelt, ein Forschungsprogramm, das Wissenschaftler und die Fischerei-Industrie zusammenbringt, um die Auswirkungen der Fischerei auf empfindliche Meerestiere zu verringern. Sie wird derzeit im Südwesten Englands verwendet und soll auch in anderen Teilen des Vereinigten Königreichs eingeführt werden.

David Davies, Geschäftsführer von AST Marine Sciences: "Kleine Fischereifahrzeuge, die vor allem in Küstennähe agieren, werden normalerweise nicht auf versehentlichen Beifang überwacht. Die Clean-Catch-UK-App ist ein wirksames Instrument zur Überwachung und Vermeidung von versehentlichem Beifang."

Victoria Bendall, Meereswissenschaftlerin bei Cefas (Zentrum für Umwelt-, Fischerei- und Aquakultur-Wissenschaften) in Lowestoft in der Grafschaft Suffolk und Co-Leiterin bei Clean Catch UK, erklärt: "Wenn immer mehr Besatzungen die App verwenden, bekommen wir detailliertere Anhaltspunkte darüber, wie der Beifang in der britischen Fischerei verringert werden kann." Sie ruft die Fischer dazu auf, sich an der Aktion zu beteiligen.



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