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Mit neuen Lösungen will IBM den Aufbau und die Verwaltung von Speicher-Infrastrukturen erleichtern und deren Effizienz steigern. Erreicht werden soll dies mit einem höheren Automatisierungsgrad sowie erheblichen Leistungssteigerungen bei einigen Speichersystemen. IBM überschreibt die Speicheroffensive mit "Smarter Storage".

Die Effizienzsteigerung soll den Angaben gemäss in drei Dimensionen vonstatten gehen: durch Datenkomprimierung ohne Leistungsverlust, durch vereinfachtes Speicherressourcen-Management und durch die Fortschritte beim Tiering, also beim automatischen Verschieben der Daten zwischen schnellen, teuren Speicherbereichen und langsamen, günstigeren Medien. Der Einsatz von Techniken wie Virtualisierung, Deduplizierung, automatischem Tiering und Katalogisieren soll den Zeitaufwand für die Bereitstellung neuer Speicherressourcen um bis zu 50 Prozent senken – und die zugehörigen Kosten um bis zu 20 Prozent, verspricht Big Blue. Zudem werde durch die Integration von Technik der im Oktober 2011 übernommenen Firma Platform Computing das Angebot im sogenannten „High Performance Computing“ (HPC) deutlich ausgebaut.

Erweiterungen gibt es bei mehreren Produktfamilien. Zum Beispiel erhalten Storwize V7000 sowie der SAN Volume Controller (SVC) die Fähigkeit zur Komprimierung von Daten in Echtzeit. Realisiert wird die Komprimierung durch einen kostenpflichtigen Featurecode für die aktuellen V7000- und SVC-Modelle, dessen Preis sich nach dem Terabyte-Volumen des Speichers richtet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Speichersystemen, die nur „low activity"-Daten komprimieren, können V7000 und SVC nun auch aktive Daten um bis zu 80 Prozent komprimieren und so die effektive Speicherkapazität nach IBM-Testergebnissen auf das Fünffache erhöhen. Zusätzlich zur Echtzeit-Komprimierung verfüge Storwize V7000-Block-Systeme nun über einen Vier-Wege-Cluster-Support für den nativen Serveranschluss ohne Umweg über das SAN, der die maximale Systemkapazität auf bis zu 960 Laufwerke oder 1,4 Petabyte verdoppeln kann. Neu ist auch die sogenannte „Volume Mobility“, also Verschieben von LUNs innerhalb eines Clusters ohne Unterbrechung der Applikation.

Das Speicherflaggschiff DS8000 erhält durch das Feature 3D-Tiering (also die automatische Verteilung der Daten auf SSD-, Platten- oder Bandspeicher) einen Performanceschub um den Faktor 3, und das ohne zusätzliche SSD-Kapazitäten. Beim Plattenspeicher DS3500 wurde das Flash Copy verbessert, was hier 50 Prozent mehr Snapshots (bis zu 512) ermögliche und die Backups beschleunige. Zudem steigere Thin Provisioning die Auslastung der Plattenspeicher und senkt gleichzeitig die Speicherkosten, indem ungenutzte Storage-Pools für Anwendungen je nach Bedarf reserviert werden. Dazu kommt noch „Dynamic Disk Pooling“, für erhöhte Verfügbarkeit und ein im Vergleich zu RAID 5 acht- bis zehnmal schnelleres Rebuild defekter Laufwerke.

Der Tape System Library Manager (TSLM) ist eine neue Software für Windows- und Linux/Unix-Server, um die Nutzung der Bandbibliothek TS3500 zu vereinfacheb und eine konsolidierte Sicht auf mehrere Bibliotheken zu liefern. Und Sonas 1.3.2 kann nun – unabhängig vom Speicherort (SSD, Platte oder Tape) – sämtliche Dateien anzeigen.

Last not least avisierte IBM in einem Statement of Direction für die Speicherprodukte DS8000, V7000, XIV und Sonas eine „Active Cloud-Engine“, um auch Nicht-IBM-Systeme und Network Attached Storage in ein übergreifendes Speichermanagement einzubinden, die Daten zwischen diesen Speichern transparent zu migrieren sowie die Geräte in einen globalen Namensraum zu überführen. Advanced-Easy-Tier soll künftig die SSD sowohl im Server als auch im Speicher verwalten und für bessere Performance sorgen. Ebenfalls avisiert für diese vier Produktfamilien wurden Web-Storage-Services (Standard-Object-Store-API) sowie ein „Cloud Data Management Interface“ (CDMI) für Speicherservices in der Cloud.