Siemens-CEO Roland Busch (© Siemens)

Siemens will die reale und die digitale Welt miteinander verknüpfen, und zwar "je enger, desto besser", wie es Roland Busch, seit Februar 2021 Vorstandsvorsitzender von Siemens, in München gegenüber Medien ausdrückte. Dadurch könnten Kunden und Partner ihre Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit steigern und Innovationen vorantreiben, so Busch. Es gebe Bedarf für ein "industrielles Metaversum", in dem der Bau, die Steuerung und die Umrüstung von Anlagen, Gebäuden oder Zügen erst mit einem "digitalen Zwilling" im Computer simuliert werde, ehe sie in der Praxis umgesetzt würden. streicht der CEO hervor.

Der deutsche Konzern entwickelt denn auch unter dem Namen "Siemens Xcelerator" eine digitale, auch für andere Software- und Hardware-Anbieter offene Plattform, die die Steuerung von industriellen Anlagen und deren Datenaustausch erleichtern soll. Es sollen sämtliche Schnittstellen geöffnet werden.

Darüber hinaus hatte der Siemens-Boss bereits vor einem Jahr angekündigt, das Software-Geschäft in der Automatisierungs-Sparte "Digital Industries" auf ein Abonnement-Modell ("Software-as-a-Service", SaaS) umzustellen, um die Rendite nach oben zu treiben. Nun soll das Modell auf Hardware und auf die Gebäudetechnik-Sparte Smart Infrastructure ausgeweitet werden. Im letzten Geschäftsjahr, das am 30. September 2021 endete, erwirtschaftete Siemens mit digitalen Angeboten einen Umsatz von 5,6 Milliarden Euro, etwa ein Zehntel des Konzernumsatzes.

Einer der ersten externen Technologie-Partner von Siemens ist die US-amerikanische Grafik- und KI-Chip-Spezialistin Nvidia. Die 3D-Design-Plattform "Nvidia Omniverse" soll an die Siemens-Plattform angedockt werden. Anlagen oder ganze Fabriken können damit in einer realistischen Darstellung im Internet gespiegelt werden, genauer als bisher und in Echtzeit. Einer der ersten Kunden dafür ist der Münchner Autobauer BMW.



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