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Sharp hat als Teil des Winter-Lineups des japanischen Mobilfunkers NTT Docomo das erste Smartphone mit einem Display, das die konzerneigene IGZO-Technologie (Indium-Gallium-Zink-Oxid) nutzt, enthüllt.

"IGZO hat diverse Vorteile, unter anderem einen nochmals drastisch reduzierten Stromverbrauch - und auf den kommt es bei mobile Devices ja massgeblich an", betont Martin Beckmann, PR Manager bei Sharp Electronics Europe. Ebenso verspricht die Technologie ein besonders brillantes Display und stellt auch besonders hohe Auflösungen in Aussicht. Das Produktdebüt in Form des Aquos Phone Zeta SH-02E, ein Android-Gerät mit 4,9-Zoll-Display, erfüllt die von Sharp geweckten Erwartungen auf dem Papier allerdings nur teilweise. Der Produktstart in Japan erfolgt Ende 2012; ob das Gerät auch in internationalen Märkten starten wird, ist noch nicht bekannt.

Sharp hat Anfang Juni im Rahmen der SID Display Week die IGZO-Technologie vorgestellt, bei der die Silizium-basierten Dünnschicht-Transistoren in TFT-Touchscreens durch Transistoren aus dem namensgebenden Halbleitermaterial ersetzt werden. Die IGZO-Transistoren leiten besser und können kompakter ausfallen. Dadurch steigt die Lichtdurchlässigkeit der Panels, die Hintergrundbeleuchtung kommt also mit deutlich weniger Strom für ebenso grosse Helligkeit aus oder kann bei gleichem Verbrauch für mehr Brillanz sorgen.

Insgesamt stellt die Technologie somit ein brillanteres Bild, weniger Stromverbrauch und auch höhere Auflösungen in Aussicht. Auf der IFA Berlin beispielsweise hat Sharp mit einem Prototypen für Aufsehen gesorgt, der eine Pixeldichte von unglaublichen 498 Pixel per Inch erreicht - gut die Hälfte mehr als beim Retina-Display des iPhone 5. Der Konzern selbst spricht daher von einem "Quantensprung in der Display-Technologie" und Branchenbeobachter sind entsprechend gespannt darauf, wie sich IGZO-Displays in der Praxis machen.

Das erste Smartphone mit IGZO-Display, das Aquos Phone Zeta SH-02E, kann zunächst nicht alle Erwartungen erfüllen. 720 mal 1.280 Pixel bei einem 4,9-Zöller sind zwar gut, aber nicht überragend - diese Auflösung erreichen einige andere Modelle im neuen NTT-Docomo-Lineup auch mit klassischen TFT-Displays geringerer Bildschirmdiagonale. Beeindruckend dafür das Stromsparpotenzial: Wie The Verge berichtet, hat der Mobilfunker bei seiner Präsentation demonstriert, dass das IGZO-Display im Ruhezustand nur ein Viertel des Energieverbrauchs klassischer TFT-Displays hat und im aktiven Betrieb immer noch 25 Prozent weniger Strom zieht.

In Verbindung mit 2.320 Milliamperestunden Akkukapazität stellt das neuartige Display also eine extrem hohe Laufzeit für das SH-02E in Aussicht. Auch sonst bietet das Gerät fast alles, was ein Highend-Smartphone braucht, unter anderem einen 1,5-Gigagahertz-Quad-Core-Prozessor, integrierten NFC-Chip, LTE-Unterstützung und 16,3-Megapixel-Hauptkamera. Zudem ist das Gerät wasserfest und staubsicher. Eine kleine Schwäche gibt es allerdings beim Betriebssystem, denn mit Android 4.0 kommt nicht die aktuellste Version zum Einsatz.



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