Dino Minichiello bei seiner Keynote (Bild: zVg)

Im Circle Convention Center beim Flughafen Kloten führte Servicenow dieser Tage den "Zürich Release Summit“ durch, an dem laut eigenen Angaben rund 500 Teilnehmende Einblick in neue Plattformfunktionen rund um KI-Agenten, GenAI, Multi-Agenten-KI sowie Security & Governance erhielten. Der Kunden- und Partneranlass wurde nach dem neuesten Release von Servicenow benannt, das den Code-Namen "Zurich Release“ trägt.

Es ist bei Servicenow Tradition, jede neue Plattformversion nach einer Stadt zu benennen, wobei mit den jeweiligen Anfangsbuchstaben mittlerweile das gesamte Alphabet durchdekliniert wurde und also mit „Z“ respektive „Zurich“ am Ende angelangt ist. Danach soll es mit Ländern weitergehen und ebenfalls alphabetisch. Die nächste Version sollte demnach „Australia Releas“ heissen.

Bei dem bereits im September vorgestellten „Zurich Release", der nun im vierten Quartal verfügbar wird, konzentriert sich Servicenow vor allem auf die Einbettung von agentischer KI, um Sicherheit, Entwicklung und Arbeitsabläufe zu verbessern. Entwicklern sollen neue KI-gestützte Tools das ermöglichen, was das Unternehmen als "sichere Vibe-Codierung mit natürlicher Sprache" beschreibt. KI-, Low-Code- und No-Code-Entwicklung soll künftig die Entwicklung einer grossen Anzahl von benutzerdefinierten KI-Anwendungen und -Agenten ermöglichen. Der neue Build-Agent soll alles übernehmen, vom Entwurf bis zur Governance, und Funktionen der Enterprise-Klasse wie Überwachungspfade, Sicherheit und Compliance bieten. Der gesamte Lebenszyklus einer Anwendung soll fortan von der Idee bis zur fertigen App in einer Minute automatisiert und beschleunigt werden können, so das Versprechen. Neben dem Build Agent hat Servicenow zudem eine Entwickler-Sandbox eingeführt, um ein sicheres Experimentieren und Testen zu gewährleisten, ohne die Produktionsumgebungen oder die Sicherheit zu beeinträchtigen.

Neue Sicherheitsfunktionen in „Zurich’“ sollen Unternehmen dabei unter die Arme greifen, um Eindringlinge ins Firmennetz zu identifizieren. Die „Machine Identity Console“ soll alle eingehenden API-Integrationen zentral sichtbar machen, die Maschinenidentitäten wie Dienstkonten oder Schlüssel verwenden. Dadurch können sie von Administratoren gut überwacht und Sicherheitsprobleme entsprechend behoben werden. Die Einführung der Servicenow Vault Console soll das Entdecken, Klassifizieren und Schützen sensibler Daten über Workflows hinweg automatisieren und das Auffinden sensibler Daten durch KI-basierte Erkennung von personenbezogenen Daten (PII) erleichtern und letztlich Möglichkeiten zum Schutz dieser Daten wie Anonymisierung und Feldverschlüsselung zur Verfügung stellen. Diese Funktionen bauen auf dem im Mai angekündigten AI Control Tower auf, der nach Angaben des US-Konzerns unternehmensweite Transparenz, eingebettete Compliance und End-to-End-Lifecycle-Governance sowohl für native als auch für agentische KI-Systeme von Drittanbietern bietet.

Servicenow hat „Zurich“ auch mit operativen Funktionen angereichert, um Prozesse mit Hilfe von Process Mining und Task Mining zu optimieren und zu automatisieren. Desweiteren führt Zuricht agentische Playbooks ein, die auf Now Assist basieren und KI in traditionelle Servicenow-Playbooks integrieren. Die Anwender können dabei einen Agenten auch in natürlicher Sprache bitten, Änderungen oder Ergänzungen an einem Playbook vorzunehmen, wenn beispielsweise ein Schritt in einem Prozess fehlt.

Am „Zurich Release Summit“ legte Servicenow annahnd von insgesamt 18 Präsentationen dar, wie autonome Workflows und KI-Agenten die digitale Transformation in Schweizer Unternehmen vorantreiben können. Die Referenten zeigten auf, wie AgenticAI, KI-Agenten und autonome Workflows die Prozessoptimierung und moderne Arbeitsweisen in verschiedenen Unternehmensbereichen – von Kundenservice über Vertrieb und Beschaffung bis hin zu HR und Finanzen – forcieren. Anwenderunternehemen wie Roche, Schweizer Post, Mondelez, Philip Morris International, Hitachi Energy und SoftwareOne präsentierten konkrete Use Cases. Sie zeigten, wie Servicenow die Employee Experience und IT-Transformation unterstützen kann und wie KI-Agenten und CRM-Lösungen sicher integriert werden. Und Partner wie etwa Accenture, EY, Deloitte, DXC Technology, Swisscom Plat4Mation, Agineo, Frox und Bithawk zeigten, wie die Implementierung digitaler Workflows und Automatisierung funktioniert. Auch eine eigene AI Expo wurde im Rahmen der Veranstaltung eingerichtet.

"Es erfüllt mich mit grossem Stolz, bei diesem Summit ein so lebendiges und engagiertes Ökosystem aus Kunden, Partnern und Experten zu erleben – und dass unser neuestes Release den Namen Zürich trägt, ist eine besondere Anerkennung für den Innovationsstandort Schweiz", betonte Dino Minichiello, der Country Manager Schweiz von Servicenow, im Rahmen seiner Rede. Und Minicheiello weiter: "Die Vielfalt und Tiefe der präsentierten Anwendungsfälle zeigt eindrucksvoll, wie Servicenow-Technologien und moderne KI-Lösungen in der Schweiz bereits heute produktiv eingesetzt werden. Die starke Beteiligung am Event spiegelt die fortschreitende Servicenow-Adoption und den Innovationsgeist der Schweizer Unternehmen wider."

Impression vom Servicenow Zurich Summit (Bild: zVg)
Impression vom Servicenow Zurich Summit (Bild: zVg)