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Ein Gerät im Armbanduhr-Format kann den Handrücken eines Menschen zu einer Art Touchscreen umfunktionieren. Die vom PhD-Studenten Kei Nakatsuma an der Universität Tokio entwickelte Sensorkonstruktion wurde auf der Siggraph-Konferenz in Vancouver präsentiert.

Die Technik könnte es ermöglichen, Smartphones und andere Gadgets zu bedienen, ohne sie aus der Hosentasche nehmen zu müssen. Das Prinzip ist einfach und basiert auf der Kombination von Infrarottechnik und Vibrationserfassung. Sieben nebeneinander angeordnete Infrarotlicht-Sensoren erfassen die Position des Fingers auf der Haut. Ein piezoelektronischer Sensor nimmt Erschütterungen wahr und kann feststellen, wann der Benutzer mit dem Finger über die Hand gleitet und wann er sie für einen Klick antippt. Durch die tonalen Schwingungen der Fingerbewegung ist sogar die Unterscheidung zwischen verschiedenen Gesten möglich. Die Steuerung soll für den Anwender präziser und intuitiver sein. "Der Vorteil des Handrückens liegt darin, dass die Haut haptisches Feedback gibt", so Nakatsuma gegenüber innovationnewsdaily.com. Herkömmliche Touchscreens sind dazu nur bedingt fähig.

Mit ein paar Kinderkrankheiten hat die Entwicklung noch zu kämpfen. Die Infrarotsensoren sind noch nicht in der Lage, mehrere, gleichzeitige Berührungen (Multitouch) zu erkennen. Dazu arbeitet das System bei direkter Einstrahlung von Sonnenlicht fehlerhaft. Der Prototyp arbeitet bereits sehr genau, die auf bewährte Bestandteile setzende Technik mutet ausgereift an. Es zeigt sich auch bereits ein möglicher Anwendungsbereich der Erfindung. So könnte sie auf Präsentationen als Ersatz für den Touchscreen oder die Maus jenes Rechners dienen, auf dem die Software für die Anzeige der Folien und Filme läuft. Denkbar wäre auch die kabellose Übertragung von Bildschirminhalten auf ein Display am Gerät. So liessen sich Gadgets wie Smartphones oder Tablet-PCs fernsteuern, ohne sie dafür in die Hand nehmen zu müssen.



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