Selfie: An riskanten Stellen bergen Aktionen wie diese oft große Gefahren (Foto: Mario, pixabay.com)

Soziale Medien können Rucksacktouristen in ernsthafte Schwierigkeiten bringen, wie eine Analyse des Mediziners Zachary Lu von der University of California in Irvine zeigt. Demnach hätten Forscher in der Türkei 159 "Selfie-Opfer", die verletzt oder sogar getötet wurden, untersucht. 43,2 Prozent der Unfälle fanden in der Natur statt, oft an Steilhängen. Wanderer, die riskante Selfies ins Netz stellen, können andere dazu verführen, selbst Risiken einzugehen, wenn sie sich selbst fotografieren, heisst es.

Lu und sein Team haben das Risiko quantifiziert und Daten von Rettungseinsätzen sowie Nationalpark-Besuchsstatistiken mit Social-Media-Daten abgeglichen. So sollte die Beziehung zwischen sozialen Beiträgen und Rettungsaktionen bestimmt werden. Das von den Experten daraufhin entwickelte Programm "Cloudberry" ermöglichte es ihnen, Twitter-Daten auszuwerten, "um eine historische Zählung der Anzahl der Tweets zu bestimmten Keywords nach Bereichen zu erhalten", so Lu.

Das Team hat die Korrelationen zwischen 180.216.375 Freizeitbesuchen, 10.452.835 entwickelten Standortaufenthalten, 1.956.935 Backcountry-Besuchen, 183.744 Tweets, 3433 Rettungseinsätzen und 181 Todesfällen, die 2017 in Nationalparks auftraten, untersucht. Alle drei Arten von Besuchen - Erholung, erschlossenes Gebiet und Wildnis - zeigen positive Korrelationen mit Rettungseinsätzen. Backcountry-Besuche haben zudem eine stärkere Korrelation mit Todesfällen als Besuche von erschlossenen Gebieten.