Vor Verkauf des Auto-Portals: Scout24 (Bildquelle: Wikipedia/ Vangore/ CC)

Der Onlinie-Marktplatz-Betreiber Scout24 mit Zentrale in München peilt den milliardenschweren Verkauf seiner Auto-Verkaufsplattform Autoscout24 an. Man befinde sich in fortgeschrittenen Verhandlungen mit mehreren Bietern einschliesslich des Finanzinvestors Hellman & Friedman, liess Scout24 verlauten und bestätigte damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg. Der vom Investor gebotene Preis liege allerdings "erheblich" über den in der Berichterstattung genannten 2,5 Milliarden Euro, betonte Scout24.

Gemäss den Angaben von Scout24 könnte der Deal möglicherweise "kurzfristig" abgeschlossen werden. Allerdings hätten bislang weder Vorstand noch Aufsichtsrat ihre Zustimmung erteilt.

Hellman & Friedman hatte den Portalbetreiber erst vor gut vier Jahren an die Börse gebracht. Im Februar wollte er die Gesellschaft wieder zurückkaufen. Sein zusammen mit dem Finanzinvestor Blackstone vorgelegtes Übernahmeangebot für das gesamte Unternehmen scheiterte an der fehlenden Bereitschaft der Aktionäre - obwohl der Scout24-Vorstand es unterstützte. Anfang Juni erhöhte der aktivistische Investor Paul Singer mit seinem Hedgefonds Elliott seine Anteile an dem Konzern. Er forderte Scout24 auf, das Portal für den Autohandel zu verkaufen und sich auf Immobilienscout24 zu konzentrieren. Für das Autoportal interessierten sich laut Medienberichten zuletzt auch andere Finanzinvestoren sowie der australische Online-Marktplatz Carsales.

Die Börse reagierte positiv über die Nachrichten. Die Aktie des Portalbetreibers erreichte mit einem Plus von mehr als 5 Prozent einen Wert von 58,25 Euro und somit ein Rekordhoch. Zuletzt lag er noch mit 4,97 Prozent im Plus bei 58,05 Euro. An der Börse war das Unternehmen damit mehr als 6,2 Milliarden Euro wert.