V.l.n.r.: Gold für Alberts Reisons, Joel Huber, Josia John und Emma Scottova (Bild: Informatik Olympiade)

Fünfzehn begabte Jugendliche aus der ganzen Schweiz nahmen diesen Monat am Finale der Informatik-Olympiade teil. Dieser Tage nun wurde verkündet, welche vier Finalistinnen und Finalisten Goldmedaillen gewonnen und sich damit für die Internationale Informatik-Olympiade (IOI) im Juni qualifiziert haben.

Namentlich sind dies:
- Joël Huber, Gymnasium Freudenberg (ZH)
- Ema Skottova, Gymnasium Kirchenfeld (BE)
- Alberts Reisons, Collège André-Chavanne (GE)
- Josia John, Kantonsschule im Lee (ZH)

Die IOI wird von Singapur organisiert, findet allerdings aufgrund der Pandemie online statt. Josia John und drei der Silber-Gewinner werden die Schweiz ausserdem an der kleineren Zentraleuropäischen Informatik-Olympiade (CEOI) vertreten, die im September in Kroatien stattfindet.

Im Informatik-Flow

Am 13./14. und 20./21. Mai stellten die besten 15 von ursprünglich über 100 Teilnehmenden der Informatik-Olympiade in vier fünfstündigen Prüfungen ihr Können unter Beweis. Zuvor bereiteten sie sich an mehreren Trainingstagen auf die Herausforderung vor. Dass sie wegen der Corona-Massnahmen dieses Jahr auf das übliche Lager verzichten mussten, finden die Jugendlichen schade, allerdings hatten sie virtuell Kontakt und freuen sich, dass zumindest das Finale vor Ort an der Universität Bern stattfinden konnte. Wenn er sich, wie während der Prüfungen am Finale, intensiv mit Informatik beschäftigt, kommt Josia John in einen regelrechten Flow-Zustand: "Ich denke, es sind zwei Stunden und plötzlich sind fünf Stunden vorbei!". Für Silber-Gewinnerin Priska Steinebrunner liegt der Reiz der Informatik unter anderem in der Denkweise, mit der sie auch im Alltag Probleme lösen kann.

Mit ihrer Silbermedaille hat Steinebrunner sich für die CEOI qualifiziert. Doch zuerst wartet noch eine Premiere auf sie: Wie auch Ema Skottova und Bronze-Gewinnerin Jasmin Studer gehört Priska zu den vier Schweizerinnen, die im Juni an der allerersten Europäischen Informatik-Olympiade für junge Frauen (EGOI) teilnehmen – ein neuer Wettbewerb, der von der Schweiz initiiert wurde. Für Ema Skottova wird es ein besonders intensiver Monat: Erst die EGOI, dann direkt im Anschluss die IOI, und zudem auch noch Aufnahmeprüfungen für das Mathematik-Studium an der Universität Cambridge. Joël Huber, der ein Zwischenjahr macht und danach eventuell auch Mathematik studieren möchte, hofft auf einen Podestplatz an der IOI. Er trainiert schon länger dafür und wurde letztes Jahr mit Silber gekürt. "Ich denke, Gold wäre ein realistisches Ziel", meint der 19-Jährige.