Grafik: Ofri

Zwar sind Smart-Home-Anwendungen in der Schweiz bestens bekannt, sie werden aber kaum genutzt und stecken noch in den Kinderschuhen, wie eine Studie von Ofri belegt. Die Handwerkerplattform befragte diesen Januar und Februar 201 Deutschschweizer zur Integration von Smart Home in ihrem Zuhause.

Dabei sollen die digitale Vernetzung und auch mobile Steuerung von Haushaltsgeräten, Heizung, Licht, Rollos usw. den Alltag erleichtern und auch die Sicherheit (Alarmanlage, Monitoring) erhöhen. Rund 57 Prozent der Schweizer kennen laut Ofri-Studie Smart Home, aber nur rund zwei von zehn Personen nutzen ein Smart-Home-Gerät in ihrem Haushalt. Und nur 13 Prozent der Schweizer beabsichtigen in den nächsten Monaten ein Smart-Home-Gerät zu kaufen.

Am verbreitetsten sind smarte Beleuchtungssysteme und Musikanlagen in der Schweiz. Anders die Lage in den USA. Gemäss einer Umfrage des amerikanischen Unternehmens Traqline nutzen 69 Prozent der Amerikaner ein Smart-Home-Gerät. Die Palette reicht dabei von Türen, die sich beim Verlassen des Hauses automatisch verriegeln und Heizungen, die sich an die Aussentemperatur anpassen.

Die Anfänge des Smart Home reichen zum Ende der 2000er-Jahre zurück und Experten sagten damals dem intelligenten Wohnen ein grosses Wachstumspotenzial voraus. Doch der Ofri-Report belegt, dass die digitale Vernetzung in den eigenen vier Wänden noch weit vom vorhergesagten Durchbruch in der Schweiz entfernt ist. Besitzer eines Eigenheims sind mit 69 Prozent Kenntnis der Materie affiner als die Gruppe der Mieter, die nur 41 Prozent erreicht.

Gesamtheitlich betrachtet kommen in zwei Prozent aller Schweizer Haushalte Smart-Home-Produkte zum Einsatz. Am meisten werden vernetzte Beleuchtungssysteme, Musikanlagen und Fernseher genutzt, während smarte Rauchmelder, Staubsauger und Waschmaschinen kaum verbreitet sind. Hauptgrund zur Nutzung ist die Steigerung der Wohn- und Lebensqualität, eher nebensächlich ist Sicherheit oder Energieersparnis.

Das beliebteste System unter den Befragten ist Apple Homekit, gefolgt von Alexa von Amazon. Google Home kommt kaum zum Einsatz, wobei Nutzer oftmals die verschiedenen Systeme kombinieren, wenn das möglich ist. 47 Prozent der befragten Personen sehen keinen Nutzen in der Vernetzung der Produkte und so planen auch nur 13 Prozent eine Anschaffung dieser Technologie in den nächsten 12 Monaten. Ein Befragter meint: „Warum soll alles automatisiert werden? Für mich ist es ein morgendliches Ritual, von Hand den Orangensaft zuzubereiten. Es muss nicht alles per Smartphone geregelt werden!“ Für 23 Prozent der Befragten ist Smart Home technisch zu komplex und rund 22 Prozent haben Angst um ihre Privatsphäre.

Das in Zürich ansässige Unternehmen Ofri betreibt seit 2011 ein Handwerkerportal. Auftraggeber, wie Privatpersonen oder Verwaltungen, können auf dem Portal einen Auftrag erfassen und erhalten in der Folge mehrere Kostenvoranschläge von Handwerkern aus ihrer Region.

Grafik: Ofri
Grafik: Ofri