Joël Huber und Lukas Münzel an der Informatik Olympiade (Bild: Timon Gehr/ Informatik Olympiade)

An der diesjährigen Internationalen Informatik-Olympiade (IOI), die vor kurzem stattfand, programmierten Jugendliche aus über 80 Ländern um die Wette. Mit dabei waren auch vier Schüler aus der Schweiz, nämlich Joël Huber (Gymnasium Freudenberg, ZH), Jonas Meier (Gymnasium Thun, BE), Lukas Münzel (Gymnasium Bäumlihof, BS) sowie Tobias Feigenwinter (Kantonsschule Schüpfheim, LU).

Zwei von ihnen schafften es dabei auf das Siegerpodest. Joël Huber gewann eine Silbermedaille, Tobias Feigenwinter wurde mit einer Bronzemedaille ausgezeichnet.

Eigentlich hätte die IOI im Juli in Singapur stattfinden sollen. Wegen der Pandemie wurde sie stattdessen auf September verschoben und virtuell durchgeführt. Die neuen Daten überschnitten sich mit denen der ersten Semesterwoche an Schweizer Hochschulen. Für Jonas Meier hiess das, dass er seinen Studienbeginn an der ETH und die IOI unter einen Hut bringen musste. Jene Mitglieder des Schweizer Teams, die nicht gerade damit beschäftigt waren, sich im Studium zurechtzufinden, verbrachten eine Woche zusammen in Zürich. An prüfungsfreien Tagen machten sie gemeinsame Ausflüge oder spielten per Videochat Brettspiele mit Teilnehmenden aus anderen Ländern.

Anschliessend war dann volle Konzentration gefragt. In zwei fünfstündigen Prüfungen stellten die Nachwuchsinformatiker ihr Können unter Beweis. "Die Prüfungen wurden auf virtuellen Maschinen geschrieben, die die einzelnen Länder auf ihren eigenen Computern zum Laufen bringen mussten", erläutert Timon Gehr, Freiwilliger der Informatik-Olympiade. Inhaltlich unterschieden sich die Aufgaben jedoch nicht von denen an einer normalen IOI. Eine Aufgabe war es, ein Strassennetzwerk allein aus der Information wieder zu rekonstruieren, wie viele unterschiedliche Arten es gibt, von jeder Kreuzung zu jeder anderen zu gelangen. Die Resultate des Wettbewerbs wurden am 23. September per Livestream verkündet. Mit der Silbermedaille erreichte Joël ein selbstgestecktes Ziel. Der 18-jährige ist stolz auf die Fortschritte, die er im vergangenen Jahr gemacht hat. "Es gibt aber auch noch viel zu lernen", fügt er hinzu. "Ich bin deshalb gespannt, was das nächste Jahr bringt."

Die Wissenschafts-Olympiade will Jugendliche fördern und wissenschaftliche Begabungen und Kreativität wecken. Neun Olympiaden finden jedes Jahr statt: Workshops, Lager, Prüfungen sowie Wettbewerbe für über 4'000 Talente in Biologie, Chemie, Geographie, Informatik, Mathematik, Philosophie, Physik, Robotik und Wirtschaft. Die Organisatoren sind junge Forschende, Studierende oder Lehrpersonen, die freiwillig viele Stunden und Herzblut in das nationale Programm investieren.