Symbolbild: Kaspersky

Im Rahmen der Schweizer 5G-Frequenz-Auktion, die von 29. Januar bis 7. Februar dauerte, konnten alle drei bisherigen Mobilfunkbetreiberinnen Salt, Sunrise und Swisscom eine breite Palette an neuen Frequenzen (700 MHz, 1400 MHz und 3500 MHz) erwerben. Die vom Bundesamt für Kommunikation (Bakaom) im Auftrag der eidgenössischen Kommunikationskommission (Comcom) durchgeführte Auktion spülte dem Bund 380 Millionen Franken in die Kassen.

Zur Teilnahme an der Auktion hatten sich die vier Unternehmen Dense Air, Salt, Sunrise und Swisscom beworben. Alle Bewerberinnen wurden zugelassen und haben an der Auktion teilgenommen. Während Dense Air letztlich keine Frequenzen erwarb, konnten die Netzbetreiberinnen Salt, Sunrise und Swisscom je eine breite Palette an neuen Frequenzen ersteigern.

Fünf Frequenzblöcke à 5 MHz im 2600 MHz-Band sowie in den 700- und 1400 MHz-Bereichen blieben gemäss Mitteilung des Bakom unverkauft. Bei Letzteren handelt es sich um sogenannte zusätzliche Downlinkfrequenzen („supplementary downlink“), die zukünftig für erhöhte Kapazitäten beim Herunterladen von Daten eingesetzt werden können. Die nicht vergebenen Frequenzen verbleiben beim Bund und werden zu einem späteren Zeitpunkt erneut ausgeschrieben.

Die Unternehmen, die sich an der Auktion beteiligte hatten, müssen je nach Frequenzerwerb Beträge zwischen rund 94 Millionen und 195 Millionen berappen. Konkret:
- Salt: CHF 94'500’625
- Sunrise: CHF 89'238’101
- Swisscom: CHF 195'554’002

Die Frequenzen werden für 15 Jahre vergeben, was den Betreiberinnen nach Ansicht des Bundes langfristige Planungssicherheit beim Netzaufbau geben soll. Das Auktionsergebnis wurde in einer vor Bundesverwaltungsgericht anfechtbaren Verfügung festgehalten.

Mobilfunk der fünften Generation (5G)

Für die Einführung von 5G benötigen die Netzbetreiberinnen die nun vergebenen zusätzlichen Frequenzen. Die Frequenzvergabe ist damit von zentraler Bedeutung für die Digitalisierung der Schweiz und erfolgt im Einklang mit der bundesrätlichen Strategie „Digitale Schweiz“. Neben leistungsfähiger Mobilkommunikation soll 5G in Zukunft viele neue Anwendungen ermöglichen, etwa im Internet der Dinge (IoT), für medizinische Anwendungen (eHealth), bei bildverarbeitenden Anwendungen (Virtual Reality, Augmented Reality) oder für selbstfahrende Fahrzeuge. Die Schweiz gehört in Europa zu den ersten Ländern, welche die 5G Frequenzen den Netzbetreiberinnen bereits zur Verfügung stellen konnte.

Die Frequenzvergabe erfolgte der Mitteilung zufolge mittels einem vergleichsweise einfachen Auktionsformat (sogenannte "Clock-Auction"). Dieses Auktionsformat hat es den Bieterinnen erlaubt, gleichzeitig auf Frequenzblöcke in allen zu vergebenden Frequenz-kategorien zu bieten.

Mit Bietbeschränkungen (sogenannte "spectrum caps") habe die Comcom sichergestellt, dass alle Mobilfunkbetreiberinnen eine breite Palette an 5G-Frequenzen zu tragbaren Preisen erwerben konnten. Die Auktion dauerte insgesamt 8 Arbeitstage. 29 Bietrunden wurden über ein elektronisches Auktionssystem der englischen Firma Dotecon abgewickelt. Dieses System wurde bereits für die Frequenzvergabe durch die Comcom im Jahr 2012 sowie in zahlreichen anderen Ländern erfolgreich eingesetzt. Das System ist speziell gesichert und ermöglicht ein zuverlässiges Bietverfahren via Internet.