Bild: World Robot Olympiad Schweiz

Zum ersten Mal schaffen es Schweizer Jugendliche aufs Podest der World Robot Olympiad. Am internationalen Robotik-Wettbewerb in Győr, Ungarn schneiden auch die weiteren Schweizer Teams im vorderen Drittel ab.

Vom 9. bis 11. November 2019 haben die vier Schweizer Teams im ungarischen Győr gezeigt, dass sie mit Ländern wie Russland, China und Deutschland mithalten können. Der Podestplatz sei eine "super Auszeichnung", meint Monika Koch, Vize-Präsidentin der World Robot Olympiad Schweiz. Er zeige, dass Schweizer Jugendliche technische Lösungen finden, programmieren und bauen können. "Sehr wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, als Team zu arbeiten. Das gelang dem 17-jährigen Aaron Griesser und seinen Kollegen besonders gut: "Wir haben die Aufgaben nach Stärken aufgeteilt und uns beim Programmieren auf die Finger geschaut, um den Code noch besser zu machen." Ihre geschmeidige Maschine fiel auf: "Ein Team sagte uns sogar, sie hätten noch nie einen Roboter gesehen, der so schön fährt", so der Drittplatzierte.

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Am ersten Wettkampftag bauten die Teams den Roboter zusammen und liessen ihn dreimal auf dem Wettbewerbstisch starten. Dort musste er bereits bekannte Aufgaben zum Thema "Stadt der Zukunft" lösen, ergänzt um ein erst an diesem Tag bekanntgegebenes Überraschungselement. Dazwischen folgten Umbauphasen und Verbesserungen am Code. Herausgefordert wurden die Tüftlerinnen und Tüftler dann besonders am zweiten Wettkampftag mit der "Second Day Challenge", einer komplett neuen Aufgabe auf dem bekannten Wettbewerbstisch. Bei dieser Aufgabe musste innerhalb von drei Stunden der Roboter komplett neu programmiert werden. Das sei knifflig gewesen, sagt Caroline Faesch vom Team "πnutboter": "Wir dachten, die Aufgabe passe perfekt zu unserem Roboter." Doch die kleinen Anpassungen hätten sie zu viel Zeit gekostet und der Code, der beim Testen funktioniert habe, erwies sich später als "nicht so zuverlässig."

Mit dem Team circuit breakers machte die Schweiz erstmals bei der Open Category mit, die aus einer Projektarbeit besteht. Die Schüler entwickelten im Vorfeld der Olympiade ein Robotermodell zum Thema "Stadt der Zukunft" und stellten den Prozess und das Produkt am Wettbewerbstag einer internationalen Jury vor. Die Schweizer Idee: Der Roboter macht das Putzen in öffentlichen Gebäuden wie Schulen oder Museen effizienter und günstiger, indem er mit Kamera und Sensoren bestimmt, wo wie stark geputzt werden muss. Benjamin Koch fand das Projekt toll, weil die Aufgabenstellung offen war und das Team freiwählbare Dinge wie elektrische Bauteile oder Programmiersprachen entdecken konnte. Elias Frey ergänzt, dass er mit der Teamarbeit "sehr zufrieden" sei: "Der Roboter hatte jedoch noch ein paar Kinderkrankheiten, wie zum Beispiel die Überhitzungsgefahr und die Verbindungsprobleme mit dem WLAN." Ab 2020 soll die Open Category eventuell auch beim nationalen Wettbewerb in der Schweiz angeboten werden.

Für Aaron Griesser, der bereits zum 4. Mal teilnahm, geht mit dem Podestplatz ein Traum in Erfüllung. Nebst dem Wettbewerb habe er vor allem den Austausch mit den Teams aus 65 Ländern genossen. "Robotik ist für mich eine andere Welt. In dieser kann ich Andere ungehemmt ansprechen und mich über alles unterhalten. Diese Offenheit will ich auch in meinen Alltag mitnehmen." Mit Robotern will er sich auch in Zukunft beschäftigen. Entweder als Schiedsrichter oder Organisator bei der Schweizer Olympiade − oder nochmals als Teilnehmer.

Die Resultate für die Schweizer Teams: - 3. Platz von 85 (Regular Category Senior, 16-19 Jahre): Aaron Griesser, Nicolas Faesch und Stephan Timothy König, Team CTRL+C reloaded, Kantonsschule Zürcher Oberland
- 15. Platz von 92 (Regular Category Elementary, 8-12 Jahre): Janis Looser und Erik Hannes Schnell, Team UniRobo, Primarschulen Russikon und Altstetten
- 36. Platz von 99 (Regular Category Junior, 13-15 Jahre): Caroline Faesch und Eleni Müller, Team πnutboter, Kantonsschule Zürcher Oberland
- 12. Platz von 34 (Open Category Senior): Benjamin Koch, Elias Frey und Jesse Born, Team circuit breakers, Neue Kantonsschule Aarau; Alte Kantonsschule Aarau; Bezirksschule Schinznach

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