Aufgrund des vorgezogenen Recyclingbeitrages (VRB), der beim Kauf eines neuen Produkts anfällt, können in der Schweiz Elektro- und Elektronik-Altgeräte kostenlos zum Recycling abgegeben werden. Organisiert und verwaltet wird das Elektronik-Recycling durch die beiden Rücknahmesysteme Swico Recycling und Sens eRecycling. Im Jahr 2017 sind laut Swico-Aussendung insgesamt 129'218 Tonnen Elektroschrott angefallen (Vorjahr 137’808). Das entspricht 15 kg pro Einwohner. Im Bezug auf das Gesamtgewicht fallen 62 Prozent auf Haushaltgeräte und Leuchtmittel (Sens eRecycling), 38 Prozent sind Altgeräte aus Informatik, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik (Swico Recycling).

Der Trend zu leistungsfähigeren und gleichzeitig leichteren ICT-Produkten hielt gemäss Mitteilung auch 2017 an. Insgesamt wurden demnach 48‘525 Tonnen Geräte aus Informatik, Unterhaltungselektronik und Telekommunikation zurückgebracht (Vorjahr 52‘362 Tonnen). Damit stiegen die Stückzahlen weiter an, das Gesamtgewicht der durch Swico Recycling zurückgenommenen Mengen sank jedoch um rund 7,3 Prozent. Der Haupttreiber bleibt der Technologiewechsel bei den TV-Geräten, die einen Grossteil der Swico-Tonnagen ausmachen: Während früher Bildröhren-Geräte zurückgebracht wurden, sind es heute vermehrt leichtere Flachbildschirme. Die Zahl an zurückgebrachten CRT-PC-Monitoren ist um 26 Prozent gesunken, bei den CRT-Fernsehern sind es minus 24 Prozent.

Immer mehr machen mit

Nicht nur die Konsumenten geben immer öfters ihren alten Computer oder Fernseher ab. Das freiwillige Rücknahmesystem Swico Recycling erfreue sich auch grosser Beliebtheit bei den Herstellern und Importeuren von ICT, Unterhaltungselektronik & Bürotechnologie, heisst es. Die Anzahl Konventionsunterzeichner, also der Unternehmen, die am System teilnehmen und den vorgezogenen Recyclingbeitrag auf ihre Geräte aufschlagen, ist im letzten Jahr um 42 neue Partner auf 568 Unternehmen gewachsen (+8 Prozent). Es sei erfreulich, dass es in der Schweiz im Bereich ICT- und Unterhaltungselektronik keine Trittbrettfahrer gebe, welche die Solidarität gefährden, betont Swico in der Aussendung.

Fondsrechnung bei Sens eRecycling ausgeglichen

Sena eRecycling wiederum hat das freiwillige Rücknamesystem im letzten Jahr überarbeitet und noch schlanker und effizienter gestaltet. Dank diesem Systemupdate und den guten Rohstoffpreisen dürfe die Sens im Geschäftsjahr 2017 auf ein erfreuliches Ergebnis blicken und könne so die aus dem Auslandeinkauf und dem ausländischen Onlinehandel entstandenen Einnahmelücken im Fonds ausgleichen. Das Rücknahmesystem sei mit 722 angeschlossenen Herstellern und Importeuren schweizweit sehr gut aufgestellt und breit abgestützt.

Rücknahmemengen bei Haushaltsgeräten ähnlich wie im Vorjahr

Im Sens System wurden gemäss den Angaben 80’000 Tonnen Elektro- und Elektronikgeräte zurückgenommen und verarbeitet. Die Rücknahmemenge ist gegenüber dem Vorjahr in fast allen Kategorien gleichgeblieben oder sogar leicht zurückgegangen. Spannend sei die Entwicklung in der Photovoltaik – seit anfangs 2015 werden die Module in allen Sens-Sammelstellen zurückgenommen. Die Photovoltaik-Anlagen der ersten Generation würden nun kontinuierlich abgebaut und durch moderne, effiziente Anlagen ersetzt. Dieser Trend zeige sich sehr klar in den Rücknahmequoten: Wurden 2015 noch je rund 70 Tonnen PV-Module mit Sens recycelt, waren es im Jahr 2017 bereits rund 337 Tonnen. Dies seien jedoch nach wie vor sehr geringe Mengen.

Detaillierte Infos: www.swico.ch und www.eRecycling.ch