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Facebook, Twitter, Linkedin & Co. sind in aller Munde. Allerdings nicht bei
den Banken: Die Mehrheit der Bankinstitute geht noch reichlich unbeholfen mit Social Media um. Dies gilt speziell für Privatbanken. Wobei die Schweizer Finanzinstitute noch deutlich schlechter liegen als die internationale Konkurrenz. Dies geht aus einer Studie des Schweizer Anlegerportals Assetinum.com hervor.

Assetinum.com hat für die vorliegende Studie die Kommunikation auf Facebook, Twitter, Youtube, Linkedin und die Social-Media-Integration in die Websites der 50 führenden Banken im Bereich Wealth Management und Private Banking mit zahlreichen Bewertungskriterien untersucht. Ergebnis: Citibank führt die Rangliste an vor Société Générale, ABN Amro, Barclays, Wells Fargo, Standard Chartered, Deutsche Bank und Vanguard, die alle mindestens 70 Punkte
erreichen. Dabei stehen bei den Social-Media-Strategien der führenden Banken nicht nur Finanzthemen im Vordergrund – auch Sponsoring-Kampagnen in den Bereichen Sport, Kunst, Wissenschaft, Kultur, Entwicklungshilfe oder Nachhaltigkeit sorgen auf Facebook & Co für Aufmerksamkeit. Die bestplatzierten Banken überzeugen nicht zuletzt durch die Interaktion mit den Nutzern auf ihren Social-Media-Kanälen.

Laienhafte Social-Media-Strategien

Im Durchschnitt ist es um die Social-Media-Kompetenz der Banken aber schlecht bestellt: 27 Banken erreichen nicht einmal die Hälfte der möglichen Punktzahl. In der Kategorie «Facebook» sind es 27 Banken, in der Kategorie «Website, Mobile & Co» 25, in der Kategorie «Twitter» ebenfalls 25, in der Kategorie «Youtube» 29 und in der Kategorie «Linkedin» 21 Banken, welche
die Hälfte der maximalen Punktzahl nicht erreichen. «Bei erstaunlich vielen Banken ist noch immer keine überzeugende Social-Media-Strategie auszumachen», so Benjamin Manz, Geschäftsführer von Assetinum.com. Obwohl der Wunsch der Bankkunden nach mehr Transparenz und Informationsgehalt weltweit markant zunimmt – nicht zuletzt dank den digitalen Medien.

Schweizer Banken hintenan

Die neun untersuchten Schweizer Institute – Credit Suisse, Pictet & Cie, UBS, UBP, Zürcher Kantonalbank, Lombard Odier Darier Hentsch, Julius Bär, Vontobel und Bank Sarasin – sind mit durchschnittlich gerade einmal 20 von 100 möglichen Punkten noch deutlich schlechter als ihre internationale Konkurrenz, die durchschnittlich 48 Punkte erzielt.

Credit Suisse vor Pictet & Cie und UBS

Am besten schneiden bei den Schweizer Banken die Credit Suisse (22. Rang) und Pictet & Cie (26. Rang) ab, die UBS liegt noch weiter abgeschlagen auf dem 33. Rang. Dabei wäre eine fortschrittliche Social-Media-Strategie der Schweizer Banken – gerade auch angesichts der weltweit kritischen Presse – dringend nötig. Weltweit wird der Kundenwunsch nach mehr Transparenz in der Bankenwelt stärker – nicht zuletzt dank den digitalen Medien. Mit der kommenden Neudefinition des Bankkundengeheimnisses wird zudem eine offensivere Kommunikationsstrategie nötig.

7 von 9 untersuchten Schweizer Privatbanken haben der Studie zufolge kein aktives Facebook-Profil. Die untersuchten Schweizer Banken erreichen gerade einmal einen Zehntel der möglichen Facebook-Punktzahl – ein ernüchterndes Resultat. Auch hat von den Schweizer Instituten nur Pictet & Cie auf eine Assetinum-Testanfrage über Facebook reagiert – ein deutliches Zeichen für die mangelhafte Interaktion mit den Nutzern.

Twitter- und Youtube für Schweizer Banken kaum der Rede wert

Auch mit dem sozialen Nachrichtendienst Twitter kommunizieren die untersuchten Schweizer Banken nicht viel gekonnter: Zwar verfügen 7 von 9 Banken über einen Twitter-Account, allerdings gehen nur 2 der Banken aktiv auf die Tweets der Nutzer ein. Auch verfügen nur die UBS, die Credit Suisse und Pictet & Cie über mehr oder weniger aktive Youtube-Kanäle. Immerhin verfügen alle Schweizer Banken über ein Linkedin-Profil, das vor allem den Human-Resources-Abteilungen zudienen soll. Ein genauerer Blick in die Linkedin-Profile zeigt jedoch, dass nur Credit Suisse und UBS zusätzlichen Inhalt präsentieren, allerdings nicht wie einige internationale Konkurrenten um eine Interaktion mit den Nutzern bemüht sind.

Online- und Mobile-Integration von Social Media mangelhaft

In der Schweiz bindet nur die Credit Suisse Social Media einigermassen prominent in die eigene Website ein. Von den 50 Banken verfügen 19 über einen eigenen Blog, darunter keine einzige Schweizer Bank. Nur UBS, UBP, Pictet & Cie und Lombard Odier Darier Hentsch verfügen über eine fokussierte Subsite zu Wealth-Management- oder Private-Banking-Themen. Nur 22 oder weniger als die Hälfte der Banken verfügen über eine Website, die für Smartphones optimiert ist, in der Schweiz sind es nur 4 von 9 Banken. Auch verfügen nur 4 von 9 Schweizer Banken über eine Mobile-App.



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