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Beinahe zwei Drittel (63 Prozent) der Führungskräfte in der Schweiz sind der Meinung, dass die IT-Abteilung nicht mehr als Vorreiter beim strategischen Management von Technologien gilt. Andere Fachabteilungen nehmen diese Aufgabe selbst in die Hand, treffen technologische Entscheidungen und treiben damit Innovationen voran. Dies geht aus einer neuen Studie von VMware hervor.

Die Dezentralisierung der IT bringe zahlreiche geschäftliche Vorteile für Unternehmen in der Schweiz mit sich, lautet die Kernaussage der Studie, die auf einer weltweiten Befragung von 2.000 IT-Entscheidungsträgern und 2.000 Abteilungsleitern basiert: Laut den Befragten verfügen Schweizer Unternehmen über mehr Freiraum, um Innovationen voranzutreiben (57 Prozent), auf sich verändernde Marktbedingungen kann besser reagiert werden (53 Prozent) und neue Produkte und Services können schneller auf den Markt gebracht werden (52 Prozent). Dass neben der IT-Abteilung auch andere Bereiche Verantwortung für IT- und Technologieressourcen beanspruchen, habe positive Auswirkungen auf die Personalentwicklung: Junge Talente könnten leichter angeworben (58 Prozent) und die Mitarbeiterzufriedenheit gestärkt werden (58 Prozent), so die VMware-Untersuchung.

Diese Entwicklung gehe allerdings auch mit zahlreichen Herausforderungen einher, heisst in der Studie weiters. Befragte Schweizer Führungskräfte gehen demnach davon aus, dass sich die Kosten für IT-Services (67 Prozent) verdoppeln werden. Zudem stellten zunehmend sicherheitskritische Lösungen eine Gefahr dar (47 Prozent), genauso wie Unklarheiten hinsichtlich der Verantwortung und Zuständigkeit für IT-Ressourcen (43 Prozent). Darüber hinaus erfolge die Dezentralisierung der IT gegen den Willen vieler IT-Abteilungen, denn 43 Prozent der Befragten streben gemäss der Befragung eine zentral verwaltete IT an. IT-Führungskräfte sind demzufolge der Meinung, dass Kernbereiche, wie Netzwerk-Security und Compliance (57 Prozent), Applikationsprüfung und -entwicklung (47 Prozent) sowie Private Cloud Services (37 Prozent) in ihren Zuständigkeitsbereich gehörten.

"‘Transform or die‘ lautet für viele Unternehmen die Devise – angesichts eines turbulenten wirtschaftlichen Umfelds und einer komplett umgewälzten Wettbewerbslandschaft", konstatiert Othmar Bienz, Senior Director Alps Region bei VMware. "Diese Veränderungen zu bewältigen, ist die grosse organisatorische Herausforderung für Unternehmen in der heutigen Zeit. Der Siegeszug der Cloud hat die IT mit ihrer unkomplizierten Nutzung und attraktiven Preismodellen demokratisiert, so dass die Begeisterung der Fachabteilungen wenig überrascht. Allerdings sehen wir häufig, dass den Fachabteilungen in der Schweiz kein Einhalt geboten und ohne adäquate IT-Governance vorgegangen wird, was zu steigenden Kosten, Sicherheitsmängeln und unklaren Zuständigkeiten führt."

Unter Schweizer Führungskräften unbestritten ist, wer Impulsgeber für Innovationen innerhalb eines Unternehmens sein sollte, ist der Studie desweiteren zu entnehmen. Laut fast drei Viertel (73 Prozent) der Befragten sollte es die IT als Wegbereiter den Fachabteilungen ermöglichen, Innovationen voranzutreiben – gleichzeitig aber verantwortlich für die strategische Ausrichtung und die Sicherheit sein. Hier gelte es, ein Gleichgewicht zwischen der zentralen Kontrollfunktion der IT auf der einen Seite und Raum für Innovationen in den Fachabteilungen auf der anderen Seite zu finden.

"Die sogenannte Schatten-IT von gestern ist die ‚Mainstream-IT‘ von heute", betont Bienz. "Die zunehmende Dezentralisierung der IT in der Schweiz ist eine unmittelbare Folge des rasanten Entwicklungstempos der heutigen Geschäftswelt: Nie war der Bedarf an neuen, sofort verfügbaren Anwendungen, Dienstleistungen und Arbeitsformen grösser. Die IT muss sich diesen Veränderungen stellen und sich anpassen, nur so kann sie weiterhin ein entscheidender Akteur und Vorreiter in diesem Prozess sein. Die neueste Technologie oder Anwendung kann nur dann zur digitalen Transformation eines Unternehmens beitragen, wenn sie auf Basis einer Cross-Cloud-Infrastruktur über verschiedene Clouds hinweg eingesetzt werden kann, sofort verfügbar ist, unkompliziert implementiert und in einer sicheren Umgebung betrieben werden kann."

Zur Methodologie der Studie:
Der Marktforschungsspezialist Vanson Bourne befragte via Telefon- und Online-Interviews im September 2016 und Januar 2017 insgesamt 2.000 IT-Entscheidungsträger und 2.000 Abteilungsleiter in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitern aus UK, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden, Schweden**, dem Nahen Osten**, Dänemark**, Norwegen**, Polen**, der Tschechischen Republik**, Israel, Spanien, Belgien und Luxemburg**, Russland, Südafrika**, Österreich**, der Schweiz**, der Türkei**, USA, Mexiko**, Brasilien**, China, Japan**, Indien, Australien**, Südkorea, Singapur**, Indonesien**, Malaysia** und Thailand**.
** In diesen Ländern handelte es sich um Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden



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