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Im heute von der Europäischen Kommission veröffentlichten 13. E-Government-Statusbericht schneidet die Schweiz in den gemessenen Hauptindikatoren besser ab als in den vergangenen Jahren. Allerdings verzeichnet sie in den Bereichen der Online-Transparenz und der Basismodule einen Rückstand auf den Durchschnitt der untersuchten Länder.

Die Europäische Union (EU) lässt seit 2001 die Entwicklung des E-Government-Angebotes untersuchen. Der jetzt veröffentlichte E-Government-Benchmark-Bericht 2016 umfasst die 28 EU-Länder sowie Island, Norwegen, Montenegro, Serbien, die Schweiz und die Türkei. Mit der Studienreihe evaluiert die EU den Umsetzungsstand ihrer Digitalen Agenda 2020. Dafür werden jeweils verschiedene Lebensereignisse aus dem Alltag von Bevölkerung und Wirtschaft untersucht, um die Ausprägung der vier Hauptindikatoren "Nutzerorientierung", "Transparenz", "grenzüberschreitende Mobilität" und "Basismodule" zu messen. Die Schweiz weist darin eine positive Entwicklung gegenüber den Vorjahren auf. Wie die kürzlich veröffentlichte Studie eGovernment Monitor stellt der vorliegende Bericht der Schweiz bezüglich Nutzerorientierung gute Noten aus. Die hiesigen Verwaltungen haben darüber hinaus ihr Angebot an grenzüberschreitenden Prozessen, die im Internet erledigt werden können, ausgebaut. Bei den Lebensereignissen "Firmengründung" und "reguläre Geschäftsprozesse" sind im Zweijahresvergleich die wesentlichsten Fortschritte zu verzeichnen.

Aufholbedarf in den Bereichen Transparenz und Basismodule

Im europäischen Vergleich weist die Schweiz im Hauptindikator "Transparenz" bei der Nachvollziehbarkeit von Online-Prozessen sowie bei der Transparenz der Verwendung persönlicher Daten durch die Verwaltung jedoch Nachholbedarf auf. Im Hauptindikator "Basismodule" verzeichnet die Schweiz gegenüber den Vorjahren eine Verbesserung: Elektronische Identitäten, sichere Dokumentablagen und Einmalanmeldungen stehen in den untersuchten Lebensereignissen vermehrt zur Verfügung. Im Ländervergleich liegt die Schweiz im Ausbaustand der Basismodule aber noch hinter dem europäischen Durchschnitt zurück. Der Ausbau der Basismodule ist denn auch ein Fokus der E-Government-Strategie Schweiz von Bund, Kantonen und Gemeinden. Zum gemeinsamen Schwerpunktplan gehören wichtige Infrastrukturprojekte, darunter insbesondere die Etablierung einer national und international anerkannten elektronischen Identität und der Aufbau eines Identitätsverbundes für ein einheitliches Anmeldeverfahren.



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