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In der Breitbandversorgung liegt die Schweiz an der Spitze aller OECD-Länder. Dies geht aus einer Folie hervor, die Martin Dumermuth, Direktor des Bundesamtes für Kommunikation, in seinem Gastreferat an der Generalversammlung von Swisscable, des Wirtschaftsverbandes der Schweizer Kabel-TV-Unternehmen, zeigte.

Dass es sich bei den Ländern, die auf Rang zwei und drei folgen, um die Niederlande und Dänemark handelt, sei kein Zufall. Wie die Schweiz würden auch in diesen Ländern eine Vielzahl von Kabelnetzen eine Versorgung mit Kabel-TV, Kabelinternet und Kabeltelefonie gewährleisten, heisst es in einer Aussendung von Swisscable. "Die Spitzenposition der Schweiz in der Breitbandversorgung ist den Kabelnetzen zu verdanken. Mit ihrer breiten Abdeckung und ihren superschnellen Internetangeboten sorgen sie für Wettbewerb. Aus volkswirtschaftlicher Sicht kann dies nicht hoch genug bewertet werden", sagt Filippo Leutenegger, Nationalrat und Präsident von Swisscable.

Umso schwieriger sei zu verstehen, dass die Kabelnetze in der Schweiz trotz ihrem breiten Zugang zu den Schweizer Haushalten keinen gleichberechtigten Zugang zu den Sportinhalten von Cinetrade/Teleclub erhalten wie die Swisscom. So sei Cinetrade/Teleclub nicht bereit, mit Swisscable über die Verbreitung von Live-Sport auf Abruf - z.B. Fussball- und Eishockeyspiele der obersten Schweizer Ligen - via Kabelnetze zu verhandeln. Dies, obwohl Cinetrade/Teleclub ein Interesse daran haben müsste, die Reichweite zu vergrössern. "Teleclub könnte seine Reichweite beim Live-Sport mit einem Schlag um 2,5 Millionen Haushalte vergrössern", erklärt Leutenegger. Dass
Teleclub dazu nicht bereit sei, habe aus Sicht von Swisscable mit der Swisscom zu tun, die massgeblich an Cinetrade/Teleclub beteiligt sei, und ihren Einfluss geltend mache, um der Konkurrenz im Digital-TV-Wettbewerb zu schaden, schreibt Swisscable. "Diese Monopolisierung von Sportinhalten durch die Swisscom ist inakzeptabel", sagte Leutenegger an der Generalversammlung. Der Fall Teleclub liege seit langem bei der Wettbewerbskommission, die entscheiden müsse, ob eine Untersuchung eingeleitet werde. Leutenegger: "Wir erwarten, dass die Weko nun endlich entscheidet, so dass die Missstände untersucht werden können und die Kabelnetzkunden endlich Zugang zu sämtlichen Sportinhalten bekommen."