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In vielen der 28 Länder der EU türmen sich die Elektroschrottberge, wie eine jetzt veröffentlichte Studie deutlich macht. Dies gilt allerdings nicht für die Schweiz. Die Schweiz ist mit seinem funktionierenden Rücknahmesystem punkto Elektroschrott-Recycling nicht nur Pionier, sondern mit sehr viel höheren Rücklaufquoten als im restlichen Europa auch einer der Weltmeister im Recycling von Elektroschrott, wie der IT-Branchenverband Swico in einem Communiqué betont.

Die Feststellungen in der EU-Studie lassen sich nicht auf die Schweiz übertragen, heisst es im Communiqué. Denn in der Schweiz können Elektro- und Elektronik-Altgeräte kostenlos zum Recycling abgegeben werden. Dies dank der vorgezogenen Recyclinggebühr (vRG), die beim Kauf eines neuen Produkts anfällt. Organisiert und verwaltet wird das Elektronik-Recycling durch die Rücknahmesysteme Sens eRecycling, Stiftung Licht Recycling Schweiz SLRS und Swico Recycling.

Die institutionalisierte Rücknahme von Elektroschrott wurde in der Schweiz schon Anfang der 1990er Jahre als Branchenlösung ins Leben gerufen, noch bevor 1998 die Rücknahme- und Recyclingpflicht gesetzlich verankert wurde. Nach und nach begannen auch andere Länder Rücknahme-Systeme aufzubauen. Der kürzlich veröffentliche Bericht über das Elektroschrott-Recycling in EU-Ländern zeigt allerdings desolate Zustände auf; durchschnittlich nur 35 Prozent der Ware gelangen in die offiziellen Rücknahmesysteme und wird damit fachgerechte rezykliert. Die restlichen 65 Prozent werden nicht erfasst und entweder exportiert, unsachgemäss rezykliert oder landen im Abfall.

Laut Swico liegt die Rücklaufquote der Schweizer Systeme sehr viel höher und sei auf vier wesentliche Punkte zurückzuführen: Auf das ausserordentlich dichte Sammelnetz mit über 6000 Rücknahmestellen, den Einbezug aller Marktakteure und damit lückenlose Erfassung der Stoffflüsse ab Rücknahmestelle, die jahrelange Aufklärung der Bevölkerung und damit starke Präsenz der Systeme sowie hohe gesellschaftliche Akzeptanz und letztlich die Binnenlandstruktur mit klaren Grenzen, die die illegale Ausfuhr von Elektroschrott erschwerten. Dies führt den Swico-Angaben gemäss dazu, dass in der Schweiz je nach Produktekategorie Rücknahmequoten von bis zu 95 Prozent erzielt werden und so die grosse Mehrheit des Elektroschrotts fachgerecht rezykliert und entsorgt werde.



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