Das Börsendebüt des chinesischen Smartphoneherstellern Xiaomi ist enttäuschend verlaufen. Die Aktie gab zu Beginn des Handels am Montag früh gleich um 2,9 Prozent nach. Im weiteren Verlauf erreichte das Papier ein Tief von 16,50 Hongkong-Dollar nach einem Ausgabepreis von 17,00 Hongkong-Dollar.

Der chinesische Konzern konnte seine Aktien lediglich am unteren Ende der Preisspanne losschlagen, die bis 22,00 Hongkong-Dollar reichte. Der weltweit viertgrößte Smartphoneproduzent erlöste bei seinem Börsengang 4,72 Milliarden US-Dollar.

Der Gang auf das Handelsparkett kam zu einem schwierigen Zeitpunkt. Der schwelende Handelskonflikt zwischen China und den USA hat den Aktienindex in Hongkong im Juni um 6,5 Prozent gedrückt, seit Jahresbeginn verlor er 5,8 Prozent. Der Börsengang von Xiaomi wird als Stimmungsbarometer gesehen für weitere Kandidaten wie China Tower, dem weltgrössten Mobilfunkmast-Betreiber, und dem Online-Plattformbetreiber Meituan Dianping.

Zur Erinnerung: 2014 hatte die chinesische Amazon-Konkurrentin Alibaba fast 22 Milliarden Dollar bei seinem Wall-Street-Debüt eingenommen. Der Hongkonger Aktienmarkt hat erst kürzlich neue Regeln eingeführt, um Techfirmen anzulocken. Mit Xiaomi griff nun gleich einer der bekanntesten Konzerne der Volksrepublik zu, der nicht nur Handys sondern auch Hausgeräte wie etwa Luftreiniger oder Reiskocher herstellt, aber auch im Markt für Onlinewerbung aktiv ist.

Im vergangenen Jahr hat Xiaomi tiefrote Zahlen geschrieben: Der Verlust summierte sich auf umgerechnet 5,75 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg hingegen um 67,5 Prozent auf 15 Milliarden Euro. Xiaomi lockt Kunden mit vergleichsweise günstigen Smartphones und setzt damit auch Samsung Electronics und Apple unter Druck. Im vergangenen Jahr verdoppelten die Chinesen ihren Absatz und stiegen zum weltweit viertgrössten Smartphoneanbieter auf. Dabei profitierte Xiaomi beispielsweise von Zuwächsen in Indien und konnte so die vielerorts abflauende Nachfrage nach Smartphones mehr als ausgleichen.