SAP plant ein grosses Firmennetzwerk (Bild: SAP)

Der deutsche Cloud- und ERP-Riese SAP will nach dem Vorbild von Facebook das weltgrösste Netzwerk für Unternehmen errichten. Dazu kündigte das grösste europäische Softwarehaus mit Zentrale in Walldorf den Aufbau Geschäftsnetzwerks an, das es erleichtern soll, mit Unternehmen innerhalb der weit verzweigten Lieferketten Kontakt aufzunehmen.

Die Walldorfer bringen dafür zunächst separat voneinander agierende Netzwerke wie Ariba und den Logistik-Bereich zusammen, wovon rund 5,5 Millionen Geschäfte profitieren könnten, wie der Konzern im Rahmen seiner diesjährigen Kundentagung Sapphire bekannt gab. Gemäss den SAP-Angaben laufen 77 Prozent aller weltweiten Transaktionsumsätze in irgendeiner Form über ein System der Oracle- und Salesforce-Konkurrentin. "In diesem noch nie dagewesenen Jahr ist uns der Stellenwert von Gemeinschaften, denen wir angehören, so deutlich geworden wie nie zuvor", erläuterte dazu der Vorstandsvorsitzende Christian Klein in seiner Sapphire-Keynote.

SAP nutzt die Sapphire auch, um die Werbetrommel für andere Aktivitäten zu rühren. Immerhin hat sich Klein zum Ziel gesetzt, SAP mit seinen rund 100'000 Mitarbeitenden langfristig in einen reinen Cloud-Anbieter zu wandeln und dafür im Januar das Programm "Rise with SAP" zur umfassenden Geschäftstransformation aufgelegt. Neu kommt nun auch ein spezielles Angebot für einzelne Industriezweige wie den Einzelhandel oder Autosektor hinzu.

Zur Ausweitung des eigenen Portfolios riss sich SAP jüngst auch die Berliner Softwarespezialistin Signavio unter den Nagel und bindet nun erstmals deren Anwendungen in ein neues Paket ein, mit dem Geschäftsprozesse analysiert und überwacht werden können. Damit wollen die Walldorfer auch das stark wachsende Start-up Celonis auf Abstand halten, das gerade eine Finanzierungsrunde in Höhe von einer Milliarde Dollar über die Bühne gebracht hat.