Frischgebackene Väter dürfen bei SAP bei gleicher Bezahlung weniger arbeiten (Bild: SAP)

Der Walldorfer Softwarekonzern SAP bietet frischgebackenen Vätern unter seinen mehr als 20.000 deutschen Mitarbeitern an, nach der Geburt eines Kindes erst mal weniger zu arbeiten und trotzdem das volle Gehalt zu beziehen. Von Januar an dürften Väter ihre Arbeitszeit in den ersten acht Wochen nach der Geburt eines eigenen Kindes ohne Gehaltseinbussen um 20 Prozent reduzieren, sagte SAP-Personalchef Cawa Younosi.

Der Zeitraum dieses Angebots verlängere sich von acht auf zwölf Wochen, wenn es sich um eine Mehrlingsgeburt handle, sagte Younosi. Man orientiere sich hier am gesetzlich geregelten Mutterschutz für Frauen. Die gesetzliche Mutterschutzfrist beginnt sechs Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin und endet frühestens acht Wochen nach der Geburt des Kindes. Bei Mehrlings- oder Frühgeburten verlängert sich die Schutzfrist nach der Geburt auf zwölf Wochen.

SAP hat in Deutschland inklusive Teilzeitkräften rund 24.000 Mitarbeiter – mehrheitlich Männer. Angesichts des Fachkräftemangels in etlichen Branchen und vieler junger Arbeitnehmer ohne ausgeprägtes Karrieredenken wächst der Druck auf Firmen, gute Mitarbeiter bei Laune und im Betrieb zu halten. Zuletzt hatte beispielsweise das IT-Unternehmen Hewlett Packard Enterprise bekanntgegeben, seinen Angestellten fortan eine sechsmonatige Elternzeit bei voller Weiterbezahlung zu offerieren.