SAP öffnet sich weiter (Bild: SAP)

SAP wird Unternehmen künftig mehrere Optionen anbieten, um die indirekte Nutzung, also den Zugriff von Drittsystemen auf SAP-Anwendungen, adäquat abzubilden und zu verrechnen. Das Lizenzmodell sei dazu um das dokumentenbasierte Preismodell erweitert worden. Hierbei sei es das Ziel, nur Dokumente zu bepreisen, wie z. B. Bestellungen oder Rechnungen, die für den Kunden auch wertschöpfend seien. Für Bestandskunden bestehe jedoch das Problem, dass sie ihre bisherige Lizensierung der Prozesse nicht einfach so in die neue Welt transformieren konnten. Nun gebe es echte Alternativen.

Gemäss Mitteilung, haben SAP und die DSAG (Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe) gemeinsam mit weiteren bedeutenden Anwendergruppen wie der Americas‘ SAP Users‘ Group (ASUG), einer Forderung aus dem Jahr 2017 nachkommend, an einer Klärung des Themenkomplexes"„Indirekte Nutzung" gearbeitet. Demnach gibt es nun mehrere Optionen, weitestgehend kostenneutral und unbürokratisch auf das dokumentenbasierte Modell umzustellen. Bei der ersten Möglichkeit wird die Vertragshistorie ignoriert und man bekommt kostenneutral die notwendigen Dokumente. Fakt ist aber gemäss DSAG auch, dass der Kunde einen 15-prozentigen Zuwachs an neu hinzukommenden Dokumenten erwerben muss, also vorab ein gewisses, zukünftiges Wachstum lizenziert. Eine zweite Option gibt dem Kunden die Möglichkeit, einen Rabatt von 90 Prozent auf die gesamte Anzahl der abrechnungsrelevanten Dokumente zu erhalten.

Die neuen Optionen in Bezug auf die indirekte Nutzung sind den Infos zufolge Teil des Digital-Access-Adoption-Programms (DAAP) von SAP, das den Kunden verschiedene Möglichkeiten bietet, zu einem Lizenzierungs- und Preissystem überzugehen, das bereits bestehende Investitionen anerkennt und abrechnet. "Mit dem Digital-Access-Adoption-Programm haben wir jetzt ein hervorragendes Ergebnis erzielt, seit wir im April 2018 die Lizenzierung für den indirekten Zugang eingeführt haben. Das war nur durch die enge Zusammenarbeit und die fruchtbare Partnerschaft mit unseren Anwendergruppen möglich. Ich bin sicher, dass unsere Kunden von dieser erfolgreichen Arbeit in grossem Umfang profitieren," kommentiert Christian Klein, Chief Operating Officer und Mitglied des Vorstands der SAP. Und Andreas Oczko, DSAG-Vorstand Operations/Service & Support, ergänzt dazu: "SAP ist damit in wesentlichen Teilen den Vorschlägen der User Groups gefolgt und hat einen Riesenschritt gemacht, historisch gewachsene, hochkomplexe, vertragliche Vereinbarungen durch ein einfaches, transparentes Modell zu ersetzen."

Für die Bestandskunden, deren Prozesse bzw. Dokumente über einen Altvertrag abgedeckt sind, könnten sich daraus gegebenenfalls attraktivere Konditionen ergeben. Allerdings müsse betont werden, dass es sich hierbei nur um Optionen handelt. Unternehmen müssten nicht zwangsläufig auf das dokumentenbasierte Modell umsteigen. "SAP erkennt ausdrücklich an, dass eine bisher konforme Lizenzierung uneingeschränkt weiter geführt werden kann, ohne dass dem Kunden daraus Nachteile entstehen. Insbesondere dann, wenn die bisherige Lizensierung die wirtschaftlich deutlich vorteilhaftere Variante für den Kunden darstellt. Damit existieren alle bestehenden Optionen weiterhin gleichberechtigt nebeneinander," fasst Andreas Oczko zusammen. Weitere Details dazu will SAP auf der Sapphire Now and ASUG Annual Conference 2019 vom 7. bis 9. Mai 2019 in Orlando, Florida, bekannt geben.

Andreas Oczko, DSAG-Vorstand Operations/Service & Support (Bild: zVg)
Andreas Oczko, DSAG-Vorstand Operations/Service & Support (Bild: zVg)