Rocket Internet will der Börse den Rücken kehren (Logo: Rocket Internet)

Gut viereinhalb Jahre nach dem Börsengang spielt die Startup-Schmiede Rocket Internet einem Magazinbericht zufolge einen Rückzug vom Parkett durch. Die Vorbereitungen für eine Privatisierung liefen, im Aufsichtsrat sei bereits über das Projekt gesprochen worden, berichtete das "Manager Magazin" unter Berufung auf Eingeweihte. Rocket-Chef Oliver Samwer glaube, dass er fern der Börse wieder ungestörter als Investor agieren könne. Ein Team arbeite gerade die sinnvollste Struktur für einen Deal aus, die liquiden Mittel lägen bei 3,6 Milliarden Euro. Als wahrscheinlichste Option gelte ein Aktienrückkauf, an dessen Ende Samwer mindestens 75 Prozent der Anteile halten sollte. Eine Entscheidung gebe es aber noch nicht.

Das Berliner Unternehmen wollte sich zu dem Bericht nicht äussern. Börsianer nahmen die Nachrichten positiv auf: Die Rocket-Aktie legte fast acht Prozent zu auf 25,98 Euro und war damit einer der Spitzenreiter im Nebenwerte-Index M-Dax. Insgesamt ist die bisherige Entwicklung an der Börse aber eine Enttäuschung: Zum Debüt im Oktober 2014 hatte der Ausgabepreis bei 42,50 Euro gelegen. Samwer hält selbst oder über seine Stiftung derzeit etwa 44 Prozent der Aktien. Weitere Grossaktionäre sind United Internet sowie der britische Fondsmanager Baillie Gifford. Ob sie verkaufen würden, ist dem Bericht zufolge unklar. Auch Samwer selbst hatte im November noch betont, die Börsennotierung von Rocket bringe unter dem Strich Vorteile. So habe das Unternehmen dadurch Zugriff auf verschiedene Kapitalquellen.



Der Online-Stellenmarkt für ICT Professionals