Samsung-Handy gezeichnet von Emma (7 Jahre)

Der südkoreanische Elektronikriese Samsung muss der zurückgehenden Nachfrage für Speicherchips Tribut zahlen und hat im dritten Quartal 2022 im Vergleich zur selben Vorjahresperiode unter dem Strich deutlich weniger verdient. Konkret sei der Überschuss gegenüber dem dritten Jahresviertel 2021 um fast ein Viertel auf 9,4 Billionen Won (etwa 6,6 Milliarden Euro) gefallen, lässt Samsung wissen.

Bereits zu Beginn dieses Monats hatten die Südkoeraner mitgeteilt, dass der operative Gewinn um fast ein Drittel auf knapp elf Billionen Won eingebrochen ist. Besonders die Schwäche des PC-Markts und die ebenfalls nachlassende Nachfrage nach Mobilgeräten und Fernsehern wirkten sich demnach auf das Chip-Geschäft aus. Samsung Electronics ist die weltweite Nummer Eins bei Smartphones, Speicherchips und TV-Geräten.

Der Umsatz kletterte den endgültigen Daten zufolge um knapp vier Prozent auf fast 77 Billionen Won. Wobei Samsung davon ausgeht, dass die Einnahmen für das ganze Jahr den bisherigen Höchststand von 2021 übertrifft. Die Halbleiter-Branche hatte angesichts einer drohenden Rezession bereits mit einer schwächeren Speicher-Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte gerechnet. Die hohe Inflation hatte die Konsumlaune eingetrübt, was auch die Chip-Produzenten belastet.

Der operative Gewinn allein der Halbleitersparte ging in den Monaten Juli bis September um fast 50 Prozent auf 5,12 Billionen Won zurück. Bei der Auftragsfertigung verzeichnete Samsung jedoch nach eigenen Angaben den bislang höchsten Umsatz in einem Quartal.

Asiatische Chip-Konzerne wie Samsung oder sein einheimischer Mitbewerber SK Hynix bekommen zudem den Gegenwind von den Bemühungen der US-Regierung zu spüren, die heimische Chip-Industrie etwa über Subventionen zu stärken und den Ausbau der Produktion von hoch entwickelten Halbleitern in China zu blockieren. Die geopolitischen Unsicherheiten werden sich laut Samsung vermutlich bis 2023 hinein auf die Speicher-Nachfrage auswirken. In der zweiten Jahreshälfte sei jedoch mit einer Erholung zu rechnen, da neue Rechenzentren und Computer wieder mehr Speicher benötigten.



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