Bild: Salt

Gestern noch von Netzausfällen geplagt - viele Kunden konnten aufgrund eines Systemfehlers beim Lokalisierungsdienst des Netzwerks weder telefonieren noch SMS verschicken oder via Handy im Internet surfen - meldet der drittgrösste Schweizer Mobilfunkanbieter Salt heute gute Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr. So kletterte der Umsatz von Salt 2022 im Vergleich zum Jahr davor gemäss Mitteilung um 2,8 Prozent auf 1,07 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (Ebitda) stieg um 2,2 Prozent auf 546,9 Millionen Franken.

Der Reingewinn der Salt-Muttergesellschaft Matterhorn Telecom hingegen sank um gut einen Viertel auf 115,1 Millionen Franken. Jedoch ist dieser beträchtliche Rückgang dem Verkauf von Handyantennenmasten geschuldet, der 2021 die Bilanz von Salt mit einem ausserordentlichen Gewinn von 48,2 Millionen Franken auffettete und damit das Ergebnis nach oben drückte.

Im vierten Quartal 2022 habe man den Wachstumstrend in allen drei Geschäftsbereichen (Mobilfunk für Privatkunden, Firmenkunden und Home) fortgesetzt, betont Salt in der Aussendung dazu. Die Zahl der Postpaid-Mobilfunkkunden über alle Marken hinweg stieg demnach um 34.000. Damit habe sich die Zahl der Kunden im vergangenen Jahr um insgesamt 107.000 auf 1.483.000 erhöht. Das sei der höchste Zuwachs an Kunden in den letzten zehn Jahren, heisst es, und das vierte Quartal sei das dritte Rekordquartal in Serie gewesen.

Allerdings nicht, was die Geschäftszahlen anbelangt. So blieb Salt im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal mit CHF 278,1 Millionen Umsatz "nur stabil" und verzeichnete einen Rückgang beim Ebitda um 0,5 Prozent auf CHF 138,8 Millionen. Die Ebitda-Marge lag damit bei 49,9 Prozent. Mit Investitionen in Höhe von CHF 54,0 Millionen betrug der Free Cash Flow im vierten Quartal CHF 68,4 Millionen.

Der aus persönlichen Gründen abtretende CEO Pascal Grieder, dem im Juni der ehemalige Sunrise-Manager Massimiliano "Max" Nunziata an der Spitze von Salt nachfolgt, kommentiert die Jahresbilanz: "2022 war für Salt in mehrfacher Hinsicht ein Rekordjahr. Wir haben einmal mehr bewiesen, dass wir im Premium-Segment den besten Kundennutzen bieten. Dies ermöglichte uns, stärker zu wachsen als der Markt. Mit den Vereinbarungen zum Ausbau des Glasfasernetzes und zur Ergänzung des Mobilfunknetzes mit Satelliten ist Salt gut positioniert, um die Erfolgsgeschichte in den kommenden Jahren fortzuschreiben."

Um die Abdeckung im Mobilfunk nämlich zu erhöhen, ist Salt ein Coup gelungen: Als erster Telekomkonzern Europas hat der Mobilfunker Anfang März einen Vertrag mit Elon Musks Weltraum-Unternehmen SpaceX abgeschlossen. Dabei wird das eigene Handynetz mit dem Satelliten-Internetnetzwerk Starlink von SpaceX kombiniert. Ab dem nächsten Jahr dann können Salt-Kunden SMS via die Starlink-Satelliten verschicken. Der Dienst wird im Jahr 2025 auf Sprach- und Datendienste ausgeweitet. Auch im Ausland sollen Salt-Kunden die Verbindungen über die SpaceX-Satelliten nutzen können, heisst es.

Die Q4- und Jahresbilanz von Salt 2022 (Tabelle: Salt)
Die Q4- und Jahresbilanz von Salt 2022 (Tabelle: Salt)