Tinder soll Daten von Nutzern herausrücken (Symbolbild: Tinder)

Behörden in Russland verlangen von der Mobile-Dating-App Tinder, Nutzerdaten herauszurücken. Die Betreiber der Kennenlern-Anwendung seien verpflichtet, die Informationen mindestens ein halbes Jahr zu speichern und den Behörden auf Anfrage bereitzustellen, liess die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor heute in Moskau verlauten.

Neben der Polizei könnten etwa auch der russische Inlandsgeheimdienst FSB sowie das Innenministerium die Daten von Tinder, das der Match Group mit Hauptsitz in Dallas (Texas) gehört, verlangen. Seit 2016 dürfen die Behörden auf Daten per Gesetz zugreifen, wenn sie kriminelle Machenschaften vermuten oder einem Terrorverdacht nachgehen. Kritiker sehen das jedoch als Möglichkeit, das Internet stärker zu überwachen und zum Beispiel gegen die Opposition vorzugehen.

Für Aufsehen sorgte in diesem Zusammenhang im letzten Jahr der Chatdienst Telegram, der die Herausgabe der Datenverschlüsselung verweigerte. Der Dienst wurde daraufhin in Russland zeitweise blockiert und das Unternehmen zu einer Geldstrafe verdonnert.

Die Tinder-App benutzt ein Swipe-System, bei dem Nutzer die Profilfotos und -infos von anderen Nutzern in ihrer Nähe ansehen können. Gefällt dem Anwender eine Person, so wischt er das Bild nach rechts. Gefällt sie ihm nicht, wischt er nach links. Wenn beide Nutzer ihre Fotos gegenseitig nach rechts gewischt haben, entsteht ein Match und man kann fortan mit dieser Person über einen Chat kommunizieren.



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