Youtube soll blockierte Kanäle russischer Staatsmedien freischalten (Bild Pixabay)

Die zu Google gehörende US-Videoplattform Youtube ist von der russischen Medienaufsicht Roskomnadsor zur Freischaltung Dutzender blockierter Kanäle der Moskauer Staatsmedien aufgefordert worden. Um der Forderung Nachdruck zu verleihen, drohte die Behörde in einer Mitteilung mit "technischem Einwirken", sollten die Auftritte etwa von Medien, gesellschaftlichen Vertretern und Sportmannschaften sowie von Bildungsprojekten nicht wieder zugelassen werden. Befürchtet wird, dass auch Youtube in Russland bald gesperrt werden könnte. Zuvor waren bereits die sozialen Netzwerke Twitter, Instagram und Facebook aus anderen Gründen blockiert worden.

Konkret wirft Roskomnadsor Youtube eine "Zensur" der nach russischen Gesetzen zugelassenen Medien vor. Insgesamt gebe es 54 solcher Fälle, darunter Fernsehsender mit grossen Publikum wie RBK, NTW und TNT, aber auch russische Radiosender und Nachrichtenagenturen. Moskaus Medien etwa bezeichnen die Berichte über den russischen Einmarsch in die Ukraine nicht als Krieg, sondern als "militärische Spezial-Operation zur Befreiung der russischsprachsprachigen Bevölkerung von ukrainischen nationalistischen Kräften".

Roskomnadsor habe schriftliche Forderungen an den US-Konzern Google verschickt, die "Diskriminierung zu beenden" und einen freien Zugang für alle Youtube-Nutzer zu Informationen zu gewährleisten. Die US-Internetkonzerne werden in Russland seit Jahren immer wieder auch mit Geldstrafen belegt, weil sie Forderungen von Roskomnadsor nicht nachkommen. Zuletzt griff die Behörde immer wieder zu Internet-Blockaden. Viele Nutzer in Russland informieren sich über das soziale Netzwerk Telegram.